Boyer-Lindquist-Koordinaten

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In der mathematischen Beschreibung der allgemeinen Relativitätstheorie stellen die Boyer-Lindquist-Koordinaten eine Verallgemeinerung der Koordinaten für die Schwarzschild-Metrik dar. Sie finden insbesondere bei der Beschreibung eines rotierenden Schwarzen Loches Anwendung, d. h. bei Verwendung der Kerr-Metrik (im ungeladenen Fall) bzw. der Kerr-Newman-Metrik (im geladenen Fall).

Die Koordinatentransformation von Boyer-Lindquist-Koordinaten (r,θ,ϕ) in kartesische Koordinaten (x,y,z) ist gegeben durch:

x=r2+a2sinθcosϕy=r2+a2sinθsinϕz=rcosθ

Der Radius r der Boyer-Lindquist-Koordinaten entspricht dem Polradius (θ = 0). Dies ist bei der Kerr-Metrik auch der Schwarzschildradius, der sich aus der irreduziblen Masse ergibt.

r=rz=z(0)=2MirrG/c2=rG+rG2a2Q2

Der Äquatorradius (θ = π/2) beträgt

ra=x2+y2=r2+a2

Innerhalb der Kerr-Newman-Metrik ist das Linienelement für ein Schwarzes Loch mit der Masse M, dem Drehimpuls J und der Ladung Q ist in Boyer-Lindquist-Koordinaten unter Verwendung natürlicher Einheiten (c=G=kC=1) gegeben durch

ds2=ΔΣ(dtasin2(θ)dϕ)2+sin2θΣ[(r2+a2)dϕadt]2+ΣΔdr2+Σdθ2,

wobei folgende Abkürzungen benutzt werden:

Δ:=r22Mr+a2+Q2Σ:=r2+a2cos2θa:=J/M

Zu beachten ist hierbei, dass die Größen M, a und Q in natürlichen Einheiten alle die Maßeinheit einer Länge besitzen.[1]

Literatur

  • R. H. Boyer, R. W. Lindquist: Maximal Analytic Extension of the Kerr Metric. In: J. Math. Phys. 8, 1967, S. 265–281.
  • S. L. Shapiro, S. A. Teukolsky: Black Holes, White Dwarfs, and Neutron Stars: The Physics of Compact Objects. Wiley, New York 1983, S. 357.

Einzelnachweise