Arcsin-Verteilung

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Vorlage:Infobox Verteilung

Die Arcsin-Verteilung, auch Arkussinus-Verteilung genannt, ist eine univariate Wahrscheinlichkeitsverteilung. Sie ist ein Spezialfall der Beta-Verteilung mit den Parametern p=q=12 und spielt eine wichtige Rolle in der Theorie der brownschen Bewegung.

Definition

Die Arcsin-Verteilung ist eine Wahrscheinlichkeitsverteilung auf [0,1]. Sie ist definiert durch ihre Verteilungsfunktion

F(x)=2πarcsin(x),   x[0,1]

und ihre Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion

f(x)={1πx(1x)wennx(0,1)0wennx{0,1}.

Eigenschaften

Es sei X eine arcsin-verteilte Zufallsvariable.

Erwartungswert und Varianz

Der Erwartungswert ergibt sich zu

E(X)=12

und die Varianz zu

Var(X)=18.

Symmetrie

Die Arcsin-Verteilung ist symmetrisch um 0,5.

Arcsin-Gesetze

Es gibt eine Vielzahl von Arcsin-Gesetzen. Veröffentlichungen dazu stammen unter anderem von Paul Lévy, Paul Erdős, Mark Kac und Erik Sparre Andersen. Nach ihnen sind die Arcsin-Gesetze zum Teil benannt.

Die folgenden Arcsin-Gesetze treffen Aussagen über die Dauer, wie lange sich ein stochastischer Prozess im positiven Bereich aufhält. Es können stattdessen auch die Abbildungen:

  • frühester Zeitpunkt eines Maximums und
  • dem Zeitpunkt, wann zum letzten Mal der Ursprung gekreuzt wird

betrachtet werden, wobei dann gegebenenfalls weitere Annahmen getroffen werden müssen.

Arcsin-Gesetz von Paul Lévy

Die Zeitlängen, die ein eindimensionaler Standard-Wiener-Prozess (Wt)t[0,1] positiv ist, sind arcsin-verteilt. Das heißt für

U:=λ({t[0,1]Wt>0}),   x[0,1],

gilt

P(Ux)=F(x),   x[0,1],

wobei λ das eindimensionale Lebesgue-Maß bezeichnet.[1][2]

Arcsin-Gesetz von Paul Erdős und Mark Kac

Sei (Xi)i eine Folge von eindimensionalen, unabhängigen und identisch verteilten Zufallsvariablen. Weiter wird angenommen, dass sie Erwartungswert 0 und Varianz 1 haben. Die fortlaufenden Anzahlen der Summen

Sk:=X1++Xk,   k,

die positiv sind, sind definiert durch

Nn:=|{k{1,,n}Sk>0}|,   n.

Dann gilt die folgende Konvergenz in Verteilung

limnP(Nnnx)=F(x),   x[0,1].[3]

Die Annahmen können variiert werden, sofern der Zentrale Grenzwertsatz weiterhin für (Xi)i gilt.

Arcsin-Gesetz von Erik Sparre Andersen

Sei (Xi)i eine Folge von Zufallsvariablen. Zu jeder Auswahl von endlich vielen Zufallsvariablen existieren die gemeinsamen Dichten und diese sind invariant bezüglich s-Permutationen. Eine s-Permutation besteht aus der Kompositionen einer Permutation und Vorzeichenwechsel in beliebigen Koordinaten. Dann gilt analog zum Arcsin-Gesetz von Erdős und Kac für die Summen Sk, k, und die die Anzahl von positiven Zufallsvariablen Nn,n, die folgende Konvergenz in Verteilung

limnP(Nnnx)=F(x),   x[0,1].[4]

Diskrete Arcsin-Verteilung

Beispiele zur Wahrscheinlichkeitsfunktion gn(m) der diskreten Arcsin-Verteilung, wobei n einem Parameter und m{0,,n} einer Ausprägung entspricht.

In der Fluktuationstheorie konnte Erik Sparre Andersen zeigen, dass die sogenannte diskrete Arcsin-Verteilung von Bedeutung ist. Diese ist für jeden Parameter n{0} durch ihre Wahrscheinlichkeitsfunktion

gn(m)=(1)n(12m)(12nm),   mn

und ihre Verteilungsfunktion

Gn(x)=m=0x(1)n(12m)(12nm),   x[0,n]

definiert.

Der Name ist durch ihr Konvergenzverhalten zur Arcsin-Verteilung begründet, so gilt die gleichmäßige Konvergenz

limnsupx[0,1]Gn(nx)F(x)=0.

Erik Sparre Andersen zeigte die entsprechende Konvergenz in Verteilung im gleichen Zug mit dem vorigen Arcsin-Gesetz.

Arcsin-Gesetz von Deshouillers-Dress-Tenenbaum

Vorlage:Hauptartikel In der probabilistischen Zahlentheorie zeigten Jean-Marc Deshouillers, François Dress und Gérald Tenenbaum dass die Summe von Verteilungsfunktionen von logarithmischen Verhältnissen von Teilern zu deren Vielfaches einem Arcsin-Gesetz folgt.

Literatur

Fußnoten