Kofaserung

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In der Mathematik sind Kofaserungen ein wichtiger Begriff der algebraischen Topologie.

Definition

Eine stetige Abbildung i:AX ist eine Kofaserung, wenn sie die Homotopieerweiterungseigenschaft erfüllt, d. h. wenn es zu stetigen Abbildungen

f:XY,h:A×[0,1]Y

mit

fi=hi0

(für die durch i0(x)=(x,0) definierte Inklusive i0:AA×[0,1]) immer eine stetige Abbildung

h:X×[0,1]Y

mit

h(i×id)=h

und

h|X×{0}=fπX

(für die natürliche Projektion πX:X×{0}X) gibt.

Falls i:AX die Inklusion eines Unterraumes AX ist, dann ist diese Bedingung äquivalent dazu, dass es eine Retraktion

p:X×[0,1]A×[0,1]X×{0}

gibt.

Beispiele

  • Die Inklusion
Sn1Dn
ist eine Kofaserung.
  • Für jeden CW-Komplex X und alle mn ist die Inklusion
XmXn
des m-Skeletts in das n-Skelett eine Kofaserung. Insbesondere sind CW-Komplexe kofibrant.

Kofaser

Die Homotopie-Kofaser einer (beliebigen) stetigen Abbildung f:AX ist ihr Abbildungskegel Cf. Für jede verallgemeinerte Homologietheorie H* hat man eine lange exakte Sequenz

H*+1(Cf)H*(A)H*(X)H*(Cf)H*1(A)

Falls die Abbildung f eine Kofaserung ist, bezeichnet man die Homotopie-Kofaser Cf als Kofaser.

Wenn eine Inklusion f:AX eine Kofaserung ist, dann ist die Kofaser Cf Homotopie-äquivalent zum Quotientenraum X/A und es gilt

H*(X,A)=H*(Cf)=H*(X/A).

Literatur

  • Whitehead, George W.: Elements of homotopy theory. Graduate Texts in Mathematics, 61. Springer-Verlag, New York-Berlin, 1978. ISBN 0-387-90336-4