Nielsen-Transformation

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In der Mathematik sind Nielsen-Transformationen ein wichtiges Hilfsmittel der kombinatorischen Gruppentheorie, sie sind nach dem Mathematiker Jakob Nielsen benannt.

Definition

Sei G eine Gruppe und (g1,,gn) ein geordnetes n-Tupel von Elementen aus G. Eine elementare Nielsen-Transformation ist eine der folgenden drei Typen von Ersetzungen:

  • Für ein i{1,,n} ersetze gi durch gi1.
  • Für zwei i=j{1,,n} vertausche gi und gj.
  • Für zwei i=j{1,,n} ersetze gi durch gigj.

Eine Nielsen-Transformation ist eine Folge endlich vieler elementarer Nielsen-Transformationen. Zwei geordnete Tupel heißen Nielsen-äquivalent, wenn sie durch eine Nielsen-Transformation auseinander hervorgehen.

Anwendungen

Erzeugendensysteme freier Gruppen

Sei Fn die freie Gruppe mit n Erzeugern x1,,xn. Dann hat jedes minimale Erzeugendensystem n Elemente und ein n-Tupel g1,,gn ist genau dann ein Erzeugendensystem von Fn, wenn die geordneten Tupel (x1,,xn) und (g1,,gn) Nielsen-äquivalent sind.[1][2]

Erzeugendensysteme von Flächengruppen

Sei π1Sg=a1,b1,,ag,bgΠi=1g[ai,bi]=1 die Flächengruppe vom Geschlecht g. Dann hat jedes minimale Erzeugendensystem 2g Elemente und ein 2g-Tupel h1,,h2g ist genau dann ein Erzeugendensystem von π1Sg, wenn die geordneten Tupel (a1,b1,,ag,bg) und (h1,,h2g) Nielsen-äquivalent sind.[3]

Literatur

  1. Jakob Nielsen: Über die Isomorphismen unendlicher Gruppen ohne Relation. Math. Ann. 79 (1918), no.3, 269-272. Vorlage:Doi
  2. Jakob Nielsen: Om regning med ikke-kommutative faktorer og dens anvendelse i gruppeteorien. Math. Tidsskrift B (1921), 78-94.
  3. Heiner Zieschang: Über die Nielsensche Kürzungsmethode in freien Produkten mit Amalgam. Invent. Math. 10 (1970), 4-37. Vorlage:Doi