Standardmatrix

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Eine Standardmatrix, Standard-Einheitsmatrix oder Matrixeinheit ist in der Mathematik eine Matrix, bei der genau ein Eintrag eins ist und alle anderen Einträge null sind. Jede Standardmatrix lässt sich als dyadisches Produkt von kanonischen Einheitsvektoren darstellen. Die Menge der Standardmatrizen bildet die Standardbasis für den Matrizenraum. Sie werden unter anderem zur Definition von Elementarmatrizen verwendet, die beim gaußschen Eliminationsverfahren zum Einsatz kommen.

Definition

Ist R ein Ring mit Nullelement 0 und Einselement 1, dann ist die Standardmatrix Eij=(ekl)Rm×n die Matrix mit den Einträgen

ekl={1für i=k und j=l0sonst

für k=1,,m und l=1,,n.[1] Bei der Standardmatrix Eij ist demnach der Eintrag an der Stelle (i,j) gleich eins und alle anderen Einträge gleich null. Eine Standardmatrix wird auch als Standard-Einheitsmatrix[2] oder Matrixeinheit[3] bezeichnet und gelegentlich durch eij statt Eij notiert.

Beispiele

Ist R der Körper der reellen Zahlen und bezeichnen 0 und 1 die Zahlen Null und Eins, so sind Beispiele für Standardmatrizen der Größe 3×3:

E11=(100000000),E12=(010000000),E23=(000001000)

Eigenschaften

Darstellungen

Jede Standardmatrix EijRm×n lässt sich als dyadisches Produkt der beiden kanonischen Einheitsvektoren eiRm und ejRn darstellen, das heißt

Eij=eiej=ei(ej)T,

wobei eT der transponierte Vektor zu e ist. Mit Hilfe des Kronecker-Deltas lässt sich eine Standardmatrix auch durch

Eij=(δikδjl)k=1,,ml=1,,n=(δ(i,j),(k,l))k=1,,ml=1,,n

notieren.

Symmetrie

Für die Transponierte einer Standardmatrix EijRm×n gilt

(Eij)T=Eji.

Damit sind nur die Standardmatrizen EiiRn×n symmetrisch.

Produkt

Für das Produkt zweier Standardmatrizen EijRm×n und EklRn×p gilt

EijEkl={Eilfalls j=k0sonst,

wobei 0 die Nullmatrix der Größe m×p ist.

Kenngrößen

Für den Rang einer Standardmatrix gilt

rang(Eij)=1.

Für die Determinante und die Spur einer quadratischen m×m-Standardmatrix gilt entsprechend

det(Eij)={1falls m=10sonst   und   spur(Eij)=δij.

Das charakteristische Polynom einer quadratischen Standardmatrix EijKn×n über einem Körper K ergibt sich zu

χ(λ)={λn1(λ1)falls i=jλnsonst.

Im Fall ij ist demnach der einzige Eigenwert 0. Für i=j existiert zusätzlich noch der Eigenwert 1 mit einfacher Vielfachheit und zugehörigem Eigenvektor ei.

Verwendung

Matrixeinträge

Mit Hilfe von Standardmatrizen EjiRn×m können auch einzelne Matrixeinträge als Spur dargestellt werden. Ist ARm×n, dann gilt

(A)ij=spur(AEji)=spur(EjiA).

Für das Produkt zweier Matrizen ARm×p und BRp×n gilt entsprechend

(AB)ij=spur(BEjiA).

Standardbasis

Die Menge der Standardmatrizen über einem gegebenen Körper {EijKm×ni=1,,m,j=1,,n} bildet die Standardbasis für den Vektorraum der Matrizen. Jede Matrix AKm×n lässt sich somit als Linearkombination von Standardmatrizen durch

A=i=1mj=1naijEij

mit aijK darstellen. So bilden die vier Standardmatrizen E11, E12, E21 und E22 die Standardbasis des Raums der (2×2)-Matrizen und man erhält beispielsweise

(2431)=(2000)+(0400)+(0030)+(0001)=2E11+4E12+3E21+1E22.

Elementarmatrizen

Standardmatrizen werden auch zur Darstellung der drei Typen von Elementarmatrizen der Form

Rij(α)=I+αEijSi(γ)=I+(γ1)EiiTi,j=IEiiEjj+Eij+Eji

mit I als der Einheitsmatrix und α,γK verwendet. Durch Multiplikation von links mit einer solchen Elementarmatrix werden Reihenoperationen, Skalierungen und Transpositionen an einer gegebenen Matrix durchgeführt. Diese Elementarmatrizen kommen bei der Beschreibung des gaußschen Eliminationsverfahrens zur Lösung linearer Gleichungssysteme zum Einsatz.

Literatur

Einzelnachweise