Schätzung der Varianz der Grundgesamtheit

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Vorlage:Dieser Artikel Zur Schätzung der Varianz der Grundgesamtheit wird oft die Maximum-Likelihood-Schätzung benutzt. Die Maximum-Likelihood-Schätzung liefert als Schätzer der unbekannten Varianz der Grundgesamtheit die unkorrigierte Stichprobenvarianz, die allerdings nur asymptotisch erwartungstreu ist. Einen erwartungstreuen Schätzer, die korrigierte Stichprobenvarianz, erhält man, indem man die unkorrigierte Stichprobenvarianz mit dem Korrekturfaktor 1/(n1) multipliziert.

Varianzschätzung einer normalverteilten Grundgesamtheit

Maximum-Likelihood-Schätzung

Vorlage:HauptartikelSeien X1,,Xn unabhängig und identisch verteilte Zufallsvariablen aus einer normalverteilten Grundgesamtheit Xi𝒩(μ,σ2),i=1,n mit dem unbekannten Erwartungswert μ und der unbekannten Varianz der Grundgesamtheit σ2. Seien die Realisierungen der Zufallsvariablen x1,,xn, dann ist die Likelihood-Funktion (auch Plausibilitätsfunktion genannt) einer Stichprobe mit Umfang n

L(x1,,xnμ,σ2)=i=1n12πσ2exp((xiμ)22σ2)=(12πσ2)n/2exp(12σ2i=1n(xiμ)2)

und die log-Likelihood-Funktion

log(L(x1,,xnμ,σ2))=n2log(2πσ2)12σ2i=1n(xiμ)2.

Um einen Schätzer σ^2 für σ2 finden, wird die log-Likelihood-Funktion nach σ2 abgeleitet

log(L(x1,,xnμ,σ2))σ2=n2σ2+12σ4i=1n(xiμ)2

und gleich Null gesetzt um ein Maximum zu finden

0=n2σ^2+12σ^4i=1n(xiμ)2σ^2=1ni=1n(xiμ)2

(für eine Herleitung der Varianz der Grundgesamtheit in Matrixnotation, siehe Klassisches lineares Modell). Die zweite Ableitung ergibt sich als

2log(L(x1,,xnμ,σ2))σ2σ2=1σ4(n2i=1n(xiμ)2σ2)[1]

und an der Stelle σ2=σ^2:

1σ^4(n2i=1n(xiμ)2σ^2)=1σ^4(n2nσ^2σ^2)=n2σ^4<0,

d. h., es handelt sich um ein Maximum, wenn σ^2>0.

Einzelnachweise

  1. Jürgen Hedderich, Lothar Sachs: Angewandte Statistik: Methodensammlung mit R., S. 332.