Galliumhydroxid
Galliumhydroxid ist eine chemische Verbindung des Galliums aus der Gruppe der Hydroxide.
Vorkommen
Galliumhydroxid kommt natürlich als Mineral Söhngeit vor.[1]
Gewinnung und Darstellung
Galliumhydroxid entsteht bei der Neutralisation von Gallium(III)-Salz-Lösungen.[2] Galliumhydroxid-Hydrat fällt als Kuppelprodukt der Aluminiumgewinnung an.[3]
Eigenschaften
Galliumhydroxid kommt entweder als farblose amorphe Masse[2] oder als farblose orthorhombische und pseudokubische kristalline Substanz vor.[4] Neben dem Galliumhydroxid kann auch Gallium(III)-oxid-monohydrat (GaO(OH) oder Ga2O3 • H2O) als weiteres Hydroxid des Galliums (Galliumoxidhydroxid) aufgefasst werden[2], welches beim längeren Erhitzen von Galliumhydroxid bei etwa 170 °C[5], durch Erhitzen auf 900 °C bei 50 kbar unter hydrothermalen Bedingungen oder langsam durch Alterung entsteht. Bei Erhitzung über 500 °C zersetzt es sich unter Bildung von Gallium(III)-oxid.[3]
Galliumhydroxid kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem, Vorlage:Raumgruppe, mit den Gitterparametern a = 7,487 Å, b = 7,438 Å und c = 7,496 Å.[6] Jedes Galliumatom wird dabei von sechs Hydroxidionen oktaedrisch koordiniert, jede Hydroxidion bindet an zwei Galliumionen.
Verwendung
Durch Reaktion mit Schwefelwasserstoff kann Gallium(III)-sulfid gewonnen werden.[7]
Einzelnachweise
- ↑ Mineralienatlas:Söhngeit
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Referenzfehler: Es ist ein ungültiger
<ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namensKOwurde kein Text angegeben. - ↑ 3,0 3,1 Vorlage:Holleman-Wiberg
- ↑ Referenzfehler: Es ist ein ungültiger
<ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namensHboMwurde kein Text angegeben. - ↑ Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 855.
- ↑ J.D. Scott: Crystal structure of a new mineral, sohngeite. In: American Mineralogist, 56, 1871, S. 355.
- ↑ Vorlage:BibISBN