Jacobi-Operator

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Ein Jacobi-Operator, nach Carl Gustav Jakob Jacobi (1804–1851), ist ein symmetrischer linearer Operator, der auf Folgen operiert und der in der durch Kronecker-Deltas gegebenen Standardbasis durch eine tridiagonale Matrix, die Jacobi-Matrix, dargestellt wird.

Selbstadjungierte Jacobi-Operatoren

Der wichtigste Fall ist der von selbstadjungierten Jacobi-Operatoren im Hilbertraum der quadratsummierbaren Folgen über den positiven ganzen Zahlen 2(). In diesem Fall ist J:2()2(),fJf durch

(Jf)n={a1f2+b1f1,n=1,anfn+1+an1fn1+bnfn,n>1,

gegeben, wobei die Koeffizienten

an>0,bn

erfüllen. Der zugehörige Operator ist genau dann beschränkt, wenn es die Koeffizienten sind. Im unbeschränkten Fall muss ein geeigneter Definitionsbereich gewählt werden.

Jacobi-Operatoren sind eng mit der Theorie der orthogonalen Polynome verknüpft: Die Lösung Pn(z) der Differenzengleichung

JPn(z)=zPn(z),P1(z)=1,

ist ein Polynom vom Grad n und diese Polynome sind orthonormal bezüglich des Spektralmaßes das zum ersten Basisvektor δ1,n gehört.

Anwendungen

Jacobi-Operatoren treten in vielen Bereichen der Mathematik und Physik auf. Der Fall an=1 ist als diskreter eindimensionaler Schrödingeroperator bekannt. Sie treten auch im Lax-Paar des Toda-Gitters auf.

Literatur

  • G. Teschl, Jacobi Operators and Completely Integrable Nonlinear Lattices, Mathematical Surveys and Monographs 72, Amer. Math. Soc., Providence, 2000. ISBN 0-8218-1940-2 (freie Online-Version)