Pisot-Graph

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In der Graphentheorie ist ein Pisot-Graph ein selbstähnlicher Graph, der mit Hilfe einer Pisot-Zahl definiert wird.

Definition

Gegeben sei eine Pisot-Zahl α>1. Auf dem Folgenraum {0,1}n wird eine Äquivalenzrelation mittels

stk=0n1skαk=k=0n1tkαk

definiert.

Die Eckenmenge V des Pisot-Graphen ist durch V=n=1Vn gegeben, wobei Vn={0,1}n/ die Äquivalenzklassen der Relation bezeichnet. Es gibt also maximal 2n Ecken in Vn, durch die Identifizierungen können es aber auch weniger Ecken sein.

Die Ecke [s1,,sn] wird mit [s1,,sn,0] und [s1,,sn,1] durch eine Kante verbunden, hierdurch ist die Kantenmenge E gegeben.

Beispiele

Fibonacci-Graph

Der einfachste Pisot-Graph ist der Fibonacci-Graph, er ist durch den goldenen Schnitt α=1+52 bestimmt, der die Gleichung 1=α1+α2 erfüllt. Aus dieser Gleichung ergibt sich, dass (1,0,0) mit (0,1,1) identifiziert wird, weshalb V3 in diesem Fall nur 7 Ecken hat.

Ähnlich wird (1,0,0,0) mit (0,1,1,0), (1,0,0,1) mit (0,1,1,1), (0,1,0,0) mit (0,0,1,1) und (1,1,0,0) mit (1,0,1,1) identifiziert, weshalb V4 in diesem Fall nur 12 Ecken hat.

Der Fibonacci-Graph kann auch als Cayley-Graph der Halbgruppe G=L,R|LRR=RLL beschrieben werden.

Weitere Pisot-Graphen erhält man durch andere Pisot-Zahlen. Insbesondere ist der durch die Nullstelle von x3+x1=0 bestimmte Graph nicht planar, siehe Abbildung.

Ein nicht planarer Pisot-Graph

Wachstumsrate

Die Wachstumsrate des Pisot-Graphen ist durch W(α)=logα gegeben. Dies ist eine Konsequenz des klassischen Garsia-Lemmas.[1]

Literatur

  • J. Neunhäuserer: Random walks on infinite self-similar graphs. In: Electronic Journal of Probability, Band 12 (2007), Artikel 46, S. 1258–1275, Vorlage:DOI.

Einzelnachweise

  1. A.M. Garsia: Arithmetic properties of Bernoulli convolutions, Trans. Amer. Math. Soc. 162, 409–432, 1962, Vorlage:DOI.