Strontiumfluorid

Aus testwiki
Version vom 10. Februar 2025, 22:41 Uhr von imported>Mabschaaf (GHS-Daten aktualisiert)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Vorlage:Infobox Chemikalie

Strontiumfluorid (auch Strontium(II)-fluorid) ist das Fluorid des Erdalkalimetalls Strontium. Es ist ein weißer, kristalliner, spröder Feststoff, der bei 1473 °C flüssig wird und bei 2489 °C schließlich verdampft.

Vorkommen

Die bisher einzige bekannte, natürlich vorkommende Verbindung ist das 2009 als Mineral anerkannte Strontiofluorit, das bisher nur an seiner Typlokalität Koaschwa in den russischen Chibinen (Halbinsel Kola) gefunden wurde.[1]

Darstellung

Strontiumfluorid kann durch die Reaktion von Strontiumchlorid (SrCl2) mit Fluor dargestellt werden.

SrClA2+FA2SrFA2+ClA2

Alternativ erfolgt die Gewinnung durch Reaktion von Fluorwasserstoffsäure mit Strontiumcarbonat (SrCO3).

SrCOA3+2HFSrFA2+HA2COA3

Eigenschaften

Der Feststoff kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Fluoritstruktur. Der Gitterparameter beträgt a = 579,96 pm, der Brechungsindex der Kristalle beträgt 1,439 bei 580 nm.[2] In der Dampfphase beträgt der Bindungswinkel zwischen F–Sr–F ungefähr 120°, was eine Ausnahme zum VSEPR-Modell darstellt, welches eine lineare Struktur vorhersagen würde. Es wurden Berechnungen herangezogen, die zeigen wollen, dass Einflüsse der Schale, die direkt unterhalb der Valenzschale liegt, diesen Effekt verursachen. Eine andere Vermutung ist, dass die Polarisierung des Elektronenkerns des Strontiumatoms eine annähernd tetraedische Ladungsverteilung verursacht, welche mit der Sr–F-Bindung agiert und so zur Einstellung dieses Winkels führt.[3]

Strontiumfluorid ist mit 0,12 g/l nahezu unlöslich in Wasser.[4] Es reizt sowohl Haut als auch die Augen und ist gesundheitsschädlich beim Einatmen oder Verschlucken.

Bei erhöhten Temperaturen fungiert Strontiumfluorid als Ionenleiter, kann also über Ionen elektrische Ladungen transportieren und leitet somit den elektrischen Strom.[5]

Die Verbindung ist im Lichtspektrum, also dem sichtbaren Anteil des elektromagnetischen Spektrums und ein wenig darüber hinaus lichtdurchlässig. Seine optischen Eigenschaften liegen damit zwischen denen von Calciumfluorid und Bariumfluorid.[6] Dies macht es interessant für Anwendungen im optischen Bereich (siehe Verwendung).

Verwendung

Strontiumfluorid wird als Beschichtung für Linsen eingesetzt um die Reflexe zu reduzieren und die Transmission zu erhöhen. Es wird außerdem als Kristall in Thermolumineszenzdosimetern verwendet. Weiterhin findet es Anwendung als Träger für das Isotop 90Sr, welches in Radionuklidbatterien eingesetzt wird.

Einzelnachweise

  1. Mineralienatlas:Strontiofluorit (IMA 2009-014)
  2. Eintrag bei Vorlage:Webarchiv bei korth.de, abgerufen am 25. Februar 2018.
  3. Ian Bytheway, Ronald J. Gillespie, Ting-Hua Tang, Richard F. W. Bader: Core Distortions and Geometries of the Difluorides and Dihydrides of Ca, Sr, and Ba, in: Inorg. Chem., 1995, 34 (9), S. 2407–2414; Vorlage:DOI.
  4. Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens GESTIS wurde kein Text angegeben.
  5. Vorlage:Webarchiv
  6. Crystran Ltd. Optical Component Materials: Strontium Fluoride (SrF2), abgerufen am 14. April 2013.

Vorlage:Navigationsleiste Strontiumhalogenide Vorlage:Navigationsleiste Erdalkalimetallfluoride

Vorlage:Normdaten