Bahnformel

Aus testwiki
Version vom 15. Mai 2021, 17:44 Uhr von imported>Filomusa (Siehe auch: Einfügen eines Hinweises auf eine elegante Anwendung der Bahnformel)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Bahnformel ist ein mathematischer Satz aus der Gruppentheorie. Sie wird oft kurz einprägsam zusammengefasst als: „Die Länge der Bahn ist der Index des Stabilisators.“

Der Bahnensatz

Formulierung

Sei  (G,) eine Gruppe und :G×MM eine Operation von G auf einer Menge M. Dann ist für jedes xM die Abbildung

G/GxGx , gGxgx

eine wohldefinierte Bijektion. Dabei bezeichnet

  • Gx:={gx | gG}M die Bahn von x,
  • Gx:={gG | gx=x}G den Stabilisator von x und
  • G/Gx:={gGx | gG}𝒫(G) die Menge der Linksnebenklassen der Untergruppe Gx in G.

Beweis

Siehe: Beweis des Bahnensatzes im Beweisarchiv

Aus dem Bahnensatz folgert man die Bahnformel.

Bahnformel

Im Fall |Gx|< ist (G:Gx)=|Gx|. Dabei bezeichnet  (G:Gx):=|G/Gx| den Index von Gx in G. Für endliche Gruppen G gilt daher die Bahnformel

 |G|=|Gx||Gx|.

Beispiele

Konjugation

Jede Gruppe G operiert auf sich selber vermöge der Konjugationsoperation gx:=gxg1. Die Bahn Gx:={gxg1 | gG} eines Elements xG bezeichnet man als Konjugationsklasse von x. Der Stabilisator Gx:={gG | gxg1=x}={gG | gx=xg} heißt Zentralisator von x und wird mit ZG(x) bezeichnet. Die Bahnformel liefert somit für endliche Gruppen G

|G|=|Gx||ZG(x)|.

Transitive Operation

Ist die Operation einer endlichen Gruppe G auf M transitiv, so ist

|M|=|Gx|=(G:Gx).

In diesem Fall muss also die Mächtigkeit von M ein Teiler der Gruppenordnung sein.

Siehe auch

Literatur

  • Kurt Meyberg: Algebra. Teil 1. 2. Auflage. Carl Hanser Verlag, 1980, ISBN 3-446-13079-9, S. 67
  • Rainer Schulze-Pillot: Elementare Algebra und Zahlentheorie. ISBN 978-3-540-45379-6, S. 121–124