R-Wert (Werkstoffprüfung)

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Version vom 4. Juli 2018, 09:56 Uhr von 2001:4ca0:2309::2 (Diskussion) (Ich habe die im Einleitungsteil die Angabe der Norm im Satz nach vorne verschoben. Somit sollte nun klar sein, dass sich die Norm auf die Berechnung des r-Wertes bezieht und nicht auf den Zugversuch. Das war vorher etwas missverständlich. Das die Norm die Berechnung des r-Wertes zum Inhalt hat, habe ich geprüft. Titel der Norm: "Metallische Werkstoffe – Blech und Band – Bestimmung der senkrechten Anisotropie (ISO/DIS 10113:2017); Deutsche und Englische Fassung prEN ISO 10113:2017")
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Der r-Wert (auch senkrechte Anisotropie) stellt in der Werkstofftechnik ein dimensionsloses Maß für die Anisotropie von plastischen Verformungen in Blechproben dar. Der r-Wert kann nach DIN EN ISO 10113 im einachsigen Zugversuch ermittelt werden.

Berechnung

Berechnet wird der mittlere r-Wert über folgende Gleichungen:

r=ln(b1/b0)ln(s1/s0)
rm=r0+2r45deg+r90deg4
  • r-Werte > 1: Breitenrichtung ist Hauptfließrichtung
  • r-Wert = 1: Isotropie des Werkstoffes

Typische r-Werte für Stähle liegen im Bereich von ca. 0,8 bis 2,2.

Die Isotropie von Blechen ist wichtig für das Verhalten beim Tiefziehen, etwa bei der Herstellung von Getränkedosen oder Pkw-Karosserieteilen.

Die Verteilung der r-Werte über die Blechebene („Zipfeligkeit“) wird durch die ebene Anisotropie dargestellt:

reben=r02r45deg+r90deg2.