Störungslemma

Aus testwiki
Version vom 20. April 2015, 15:35 Uhr von imported>Asdert (Gemeinsamer Sortierschlüssel für alle Kategorien)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Als Störungslemma bezeichnet man in der Numerik einen Satz, der eine Aussage über die Norm der Inversen einer regulären Matrix bei kleinen Störungen macht.

Aussage

Sei An×n eine reguläre Matrix und δAn×n eine Matrix mit

A1δA<1

in einer submultiplikativen Matrixnorm . Dann ist auch die Matrix A+δA regulär und es gilt für ihre Inverse:

(A+δA)1A11A1δA.

Beweis

Sei T:=IA1(A+δA). Dann gilt

T=A1δAA1δA<1

Also konvergiert die Neumann-Reihe n=0Tn und IT=A1(A+δA) ist invertierbar. Da A1 invertierbar ist, folgt, dass auch A+δA invertierbar ist und

(A+δA)1=(IT)1A1A1n=0TnA11A1δA

Verwendung

Dieses Lemma wird verwendet, um die Konditionszahl für das Lösen linearer Gleichungssysteme als

κ(A)=AA1

herzuleiten.

Literatur

  • J. W. Demmel: Applied Numerical Linear Algebra. SIAM, Philadelphia 1997
  • A. Kielbasinski und H. Schwetlick: Numerische lineare Algebra. Deutscher Verlag der Wissenschaften, 1988, ISBN 3-326-00194-0