Bewehrtes Laubblatt von Bromelia karatasIllustration aus John Lindley: Collectanea botanica or, figures and botanical illustrations of rare and curious exotic plants, 1821, Tafel 1 von Bromelia pinguinFruchtstand mit reifen Beeren von Bromelia balansae
Erscheinungsbild und Blätter
Bromelia-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Die meisten Arten sind meistens Xerophyten. Die meisten Arten wachsen terrestrisch; einige wenige Bromelia-Arten sind Epiphyten. Mit unterirdischen Ausläufern oder Rhizomen bilden manche Arten fast undurchdringliche Bestände.
Die Laubblätter stehen in grundständigen Blattrosetten zusammen. Ihre am Rand sehr stark mit hakenförmigen Stacheln bewehrten, derben Laubblätter sind bis zu 2 Meter lang.
Blütenstände und Blüten
Die je nach Art relativ kurzen bis langen Blütenstandsschäften besitzen stachelige Hochblätter. Die oft filzig behaarten, kopfigen bis walzenförmigen Gesamtblütenstände sind meist aus ährigen oder traubigenTeilblütenständen zusammengesetzt. An den manchmal dekorativen Blütenständen sitzen oft auffällig gefärbte, stachelige Hochblätter (Brakteen). Meist sind Deckblätter vorhanden.
Die zwittrigen, dreizähligen Blüten verblühen schnell. Die drei Kelchblätter sind frei bis auf einen großen Teil ihrer Länge verwachsen und stumpf bis zugespitzt, selten stachelspitzig. Die drei Kronblätter sind weiß bis rötlich oder violett bis bläulich. Es sind zwei Kreise mit je drei Staubblättern vorhanden; sie überragen die Blütenkrone nicht. Die Staubfäden sind zu einer je nach Art mehr oder weniger langen Röhre verwachsen. Drei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen.
Die Areale reichen von Mexiko über die Karibik bis nach Paraguay und Argentinien. Sie bilden einen wesentlichen Teil des typischen Unterwuchses laubabwerfender Dornwälder in warmen, trockenen Regionen.
Bromelia amplifoliaVorlage:Person: Sie wurde 2014 aus dem nordöstlichen brasilianischen Bundesstaat Bahia erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch in mittelgroßen Beständen. Sie wurde bisher nur in halbschattigen Standorten in einem saisonal trockenen und halbimmergrünen offenen Wald, der „Mata de Cipó“ genannt wird, in Höhenlagen von etwa 220 Metern gefunden.[1]
Bromelia araujoiVorlage:Person: Sie wurde 2008 aus dem nordöstlichen brasilianischen Bundesstaat Maranhão erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch in voller Sonne oder zwischen Bäumen und Sträuchern in Höhenlagen von etwa 30 Metern.[1]
Bromelia arubaiensisVorlage:Person: Sie wurde 2008 aus dem bolivianischen Santa Cruz erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch im Wald in Höhenlagen von 400 bis 450 Metern.[1]
Bromelia charlesiiVorlage:Person: Sie wurde 2009 in „Die Bromelie“ erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch an trockenen Standorten zwischen Felsen nur im brasilianischen Bundesstaat Bahia.[1]
Bromelia chrysanthaVorlage:Person: Sie gedeiht terrestrisch im Wald und im trockenen Dickicht sowie Kakteen-Standorten und lithophytisch an Flussufern in Höhenlagen von 0 bis 300 Metern auf der Insel Trinidad, in Kolumbien und in Venezuela.[1]
Bromelia dilatataVorlage:Person: Sie wurde 2012 in „Die Bromelie“ erstbeschrieben. Sie wurde bisher nur auf Felsen wachsend in einer Höhenlage von etwa 710 Metern nur im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso gefunden.[1]
Bromelia eitenorumVorlage:Person: Dieser Endemit gedeiht am Rand eines Gebirgsbaches oder im Waldland in der „Ilha de Balsas“-Region, vom Rio Balsas bis Rio Parnaiba etwa 35 km südlich von Loreto in einer Höhenlage von etwa 300 Metern nur im Municipio Loreto im brasilianischen Bundesstaat Maranhão.[1]
Bromelia feroxVorlage:Person: Sie wurde 2014 in „Die Bromelie“ erstbeschrieben. Sie kommt in der trockeneren Region des nordöstlichen Brasiliens, hauptsächlich in den Bundesstaaten Bahia sowie Pernambuco vor. Sie gedeiht in einer Mischung zwischen Cerrado und Caatinga mit der charakteristischen stacheligen Vegetation, die von jeweils einigen Arten aus den Familien Bromeliaceae sowie Cactaceae besiedelt wird. Sie wächst in kleinen Gruppen auf felsigen Formationen sowie steinigen Standorten oder auf sandigen Böden offener Standorte.[1]
Bromelia flemingiiVorlage:Person: Sie wurde 1996 aus Venezuela erstbeschrieben. Dieser Endemit kommt nur südöstlich von Cuyagua im Bundesstaat Aragua in Venezuela vor. Er gedeiht terrestrisch im trockenen Halbimmergrünen Wald, an sehr steilen, zum Meer ausgerichteten Hängen in einer Höhenlage von etwa 400 Metern.[1]
Bromelia fragilisVorlage:Person: Dieser Endemit gedeiht terrestrisch in einer Höhenlage von etwa 960 Metern nur bei Pueblo Bello in der Sierra Nevada de Santa Marta im kolumbianischen Magdalena.[1]
Bromelia goeldianaVorlage:Person: Sie gedeiht terrestrisch und lithophytisch im Waldland in einer Höhenlage von etwa 100 Metern in Venezuela und Brasilien.[1]
Bromelia granvilleiVorlage:Person: Dieser Endemit gedeiht terrestrisch in einer Höhenlage von 200 bis 300 Metern nur in den Kaw Mountains und etwas südlich davon in der Savane Roche de Virginie in Französisch-Guayana.[1]
Bromelia hieronymiiVorlage:Person: Sie gedeiht in offenen Trockenwäldern und auf sandigen Flächen in Höhenlagen von 400 bis 700 Metern in Bolivien, Paraguay sowie Argentinien.[1]
Bromelia horstiiVorlage:Person: Sie gedeiht terrestrisch auf trockenen Felsen in laubabwerfenden Wäldern nur im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso.[1]
Bromelia ignacianaVorlage:Person: Sie wurde 2003 aus Bolivien erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch in offenen Wäldern nur im bolivianischen Santa Cruz.[1]
Bromelia interiorVorlage:Person: Sie gedeiht terrestrisch und lithophytisch im Campo sowie Cerrado oder epiphytisch an Palmen in Höhenlagen von 300 bis 400 Metern in Brasilien.[1]
Bromelia irwiniiVorlage:Person: Sie gedeiht am Bachrand zwischen und auf Felsen im Campo sowie Cerrado in Höhenlagen von 1000 bis 1250 Metern nur im brasilianischen Bundesstaat Goiás.[1]
Bromelia legrellaeVorlage:Person: Die Erstbeschreibung erfolgte anhand eines kultivierten Exemplars, das aus dem brasilianischen Bundesstaat Pará stammt.[1]
Bromelia lindevaldaeVorlage:Person: Sie wurde 2003 aus dem brasilianischen Bundesstaat Bahia erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch und lithophytisch.[1]
Bromelia michaeliiVorlage:Person: Sie wurde 2012 in „Die Bromelie“ erstbeschrieben. Sie gedeiht terrestrisch auf sandigen Böden oder auf Felsen in Höhenlagen von 700 bis 1120 Metern nur im brasilianischen Bundesstaat Goiás.[1]
Bromelia minimaVorlage:Person: Sie wurde 2003 aus dem brasilianischen Bundesstaat Goiás erstbeschrieben und gedeiht terrestrisch.[1]
Bromelia niduspuellaeVorlage:Person: Sie gedeiht terrestrisch auf trockenem Untergrund in Höhenlagen von etwa 300 Metern nur im kolumbianischen Valle.[1]
Bromelia oliveiraeVorlage:Person: Sie ist nur vom Typusfundort in einem hochgelegenen Regenwald an km 147 der Straße von Belem nach Brasilia brasilianischen Bundesstaat Pará bekannt.[1]
Bromelia superficialisVorlage:Person: Sie wurde 2016 aus dem Campo Cerrado im Dreiländereck der brasilianischen Bundesstaaten Mato Grosso, Tocantins und Goiás erstbeschrieben.[1]
Bromelia unaensisVorlage:Person: Sie wurde 2011 aus dem nordöstlichen brasilianischen Bundesstaat Bahia erstbeschrieben. Dieser Endemit gedeiht terrestrisch von der Restinga bis zum Mata Atlântica in Höhenlagen von etwa 30 Metern.[1]
Die essbaren Früchte von Bromelia karatasHabitus und stark bewehrte Laubblätter von Bromelia karatas, die auch als lebender Zaun verwendet wird
Nutzung
Aufgrund ihrer Größe findet man diese Arten selten in privaten Sammlungen in Gebieten, in denen sie durch Auftreten von Frösten nicht im Freien gepflegt werden können. Aber in manchen tropischen Parks und Gärten und auch in fast allen botanischen Gärten findet man diese relativ anspruchslosen Pflanzen.
Auf Grund der sehr stark bewehrten, derben Laubblätter werden sie von den Bauern oft als lebende Zäune gepflanzt. Die Früchte von Bromelia karatas sind essbar.
Quellen
Literatur
Werner Rauh: Bromelien – Tillandsien und andere kulturwürdige Bromelien. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-6371-3.
Lyman Bradford Smith, Robert Jack Downs: Bromelioideae (Bromeliaceae). In: Flora Neotropica, Monograph 14, Part 3, Hafner Press, New York, 1979.