Iodfluorid

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Iodfluorid ist eine bei Raumtemperatur instabile Interhalogenverbindung, die aus den Elementen Iod und Fluor besteht.

Physikalische Eigenschaften

Bindungslänge in IF.

Die Bindungslänge im Iodfluorid-Molekül beträgt etwa 191 pm.

Chemische Eigenschaften

Iodfluorid ist ein weißes Pulver und nur stabil bei Temperaturen unterhalb von −78 °C. Oberhalb −14 °C disproportioniert die Verbindung in elementares Iod (I2) und Iodpentafluorid (IF5), eine farblose Flüssigkeit:

5IF2I2+IF5

Mit Wasser reagiert Iodfluorid, analog zu allen anderen Interhalogenverbindungen, unter Bildung von Halogenwasserstoff, in diesem Fall Fluorwasserstoff (HF), und Hypohalogeniger Säure, in diesem Fall Hypoiodige Säure (HOI):

IF+H2OHF+HOI

Iodfluorid ist, in Analogie zu stabileren Interhalogenverbindungen, als giftig einzustufen.

Es neigt von allen Interhalogenen am stärksten zum Zerfall, dies bereits bei sehr tiefen Temperaturen. Daher ist eine genaue Bestimmung der physikalischen Eigenschaften nicht möglich.[1]

Darstellung

Iodfluorid kann bei tiefen Temperaturen aus den Elementen dargestellt werden:

I2+F22IF

Die direkte Umsetzung der Elemente führt jedoch unter weiterführender Fluorierung des Iodfluorids leicht zum Iodtrifluorid.

Es kann auch durch Reduktion von Iodtrifluorid mit elementarem Iod in einer Trichlorfluormethan-Suspension in Gegenwart einer katalytischen Menge einer organischen N-Base (Pyridin, Acetonitril) bei — 40 °C gewonnen werden.[2]

IF3+I23 IF

Es kann praktisch nicht rein hergestellt werden und der Nachweis der Verbindung ist sehr schwierig. Deshalb sind auch die meisten Eigenschaften unbekannt. Möglicherweise besitzt es eine polymere Struktur.

Einzelnachweise

  1. Sevim Hoyer, Strukturchemie von Iodverbindungen in den Oxidationsstufen +1/7 bis +5, Dissertation an der FU Berlin.
  2. Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 171.

Literatur

  • D. Naumann: Fluor und Fluorverbindungen, Steinkopff-Verlag, Darmstadt, 1980
  • W. K. R. Musgrave: The Halogen Fluorides; their Preparation and Uses in Organic Chemistry, Adv. Fluorine Chem. 1 (1960)
  • E. H. Wiebenga, E. E. Havinga, K. H. Boswijk: Structures of Interhalogen Compounds and Polyhalides, Adv. Inorg. Radiochem. 3 (1961)

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