Wigner-Eckart-Theorem: Unterschied zwischen den Versionen

Aus testwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
imported>회기-로
 
(kein Unterschied)

Aktuelle Version vom 21. August 2020, 21:01 Uhr

Vorlage:Begriffsklärungshinweis Das Wigner-Eckart-Theorem (nach Eugene Paul Wigner und Carl Henry Eckart) ist ein Hilfsmittel für die Berechnung der Matrixelemente eines Tensoroperators, wenn dessen Symmetrieeigenschaften bekannt sind.

Für die definierenden Transformationseigenschaften eines Tensoroperators gilt:

UTq(k)U=q=kkDqq(k)*Tq(k)

wobei

Theorem: Das Matrixelement eines sphärischen Tensoroperators, ausgedrückt in den Eigenzuständen des Drehimpulsoperators, erfüllt folgende Gleichung:

α,jm|Tq(k)|α,jm=jm;kq|jmαjT(k)αj

Hierbei ist

Für Rotationssymmetrie sind jm;kq|jm die Clebsch-Gordan-Koeffizienten zur Addition von zwei Drehimpulsen j und k und den jeweiligen z-Komponenten m bzw. q zum Drehimpuls j mit z-Komponente m.

Der von m und m‘ sowie q unabhängige Faktor wird als reduziertes Matrixelement bezeichnet, gekennzeichnet durch die 2 Striche beiderseits von T(k). Darin besteht auch der Vorzug, denn dieses von m und m‘ unabhängige Matrixelement wird nur ein Mal berechnet, ist dann für alle anderen Matrixelemente gleich und ermöglicht somit eine einfache Berechnung beliebiger Matrixelemente.

Beweis des Theorems (Drehgruppe)

Das Wigner-Eckart-Theorem hängt mit dem Lemma von Schur zusammen. Wenn man dies ausnutzt, sind längere Rechnungen für den Beweis nicht erforderlich.

Um die Clebsch-Gordan-Koeffizienten ins Spiel zu bringen, betrachtet man den folgenden, nur für diesen Zweck konstruierten Operator[1]:

W=npTp(k)|αjnjn;kp|

Er transformiert Zustände mit zwei Drehimpulsen (j und k) in Zustände mit einem einzelnen Drehimpuls, auf welche Tensoroperatoren wirken. Im Zielraum sind Drehungen durch einen unitären Operator U1 dargestellt, im Urbildraum durch einen unitären Operator U2. Die wesentliche Eigenschaft von W ist das Vertauschen mit Drehungen bzw. die Invarianz unter Drehungen:

U1W=WU2

Dies beruht auf dem gleichartigen Verhalten von Tensoroperatoren und Drehimpulszuständen unter Drehungen. Konkret sieht man die Invarianz am einfachsten, indem man den Ausdruck

npnpTp(k)|αjnDpp(k)Dnn(j)jn;kp|

einmal durch Summation über np auswertet, was U1W ergibt, und einmal durch Summation über np, was WU2 ergibt. Dabei wird benutzt, dass auch die Drehmatrizen unitär sind.

Wegen der Drehinvarianz von W werden Teilräume, die unter U2 irreduzibel sind, in Teilräume transformiert, die unter U1 irreduzibel sind. Bei der Drehgruppe sind diese Teilräume durch eine Drehimpulsquantenzahl J charakterisiert. Nach dem Schurschen Lemma gilt nun:

  • Die Teile von W, die zwischen verschiedenen J (inäquivalenten irreduziblen Darstellungen) vermitteln, sind null.
  • Die Teile von W, die zwischen gleichen J (äquivalenten irreduziblen Darstellungen mit gleichen Darstellungsmatrizen) vermitteln, sind Vielfache der Eins-Abbildung.

Dass die Darstellungsmatrizen für gleiche Drehimpulse tatsächlich immer gleich sind, beruht auf der Verwendung der Standard-Basisvektoren |jm. Der hier gegebene Beweis gilt deswegen nur für die Drehgruppe.

Wenn das jeweilige Vielfache mit einem Faktor λ bezeichnet wird, der von den verknüpften Teilräumen abhängig ist, hat W nach dem Schurschen Lemma somit folgende Form:

W=αJMλαjkαJ|αJMJM|

Die Summe über M stellt die Eins-Abbildung zwischen zwei irreduziblen Teilräumen dar. Im Bra-Vektor fehlt der Entartungsindex, weil es bei Drehimpulskopplung (im Urbildraum von W) keine Entartung gibt. Die Indizes αjk bringen zum Ausdruck, dass die gesamte Konstruktion des Operators W von ihnen abhängt.

Um den Beweis abzuschließen, bildet man nun das Matrixelement αjm|W|jm;kq mit den beiden Ausdrücken für W, nutzt die Orthonormalität der Basisvektoren aus und identifiziert das jeweilige λ mit αjT(k)αj.

Einzelnachweise

  1. Albert Messiah: Quantenmechanik. Band 2. De Gruyter, 1985, Abschnitt 13.6.3

Literatur

  • C. Eckart: The Application of Group Theory to the Quantum Dynamics of Monatomic Systems. In: Rev. Mod. Phys. 2, 1930, S. 305–380.
  • J. J. Sakurai: Modern Quantum Mechanics. Addison-Wesley, 1994, S. 239–240.
  • E. P. Wigner: Einige Folgerungen aus der Schrödingerschen Theorie für die Termstrukturen. In: Z. Physik 43, 1927, S. 624–652.