Calipometrie: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 6. Juni 2023, 09:44 Uhr

Datei:Caliper.JPG
Caliperzange

Die Calipometrie (auch Kalipermetrie) ist eine Methode zur näherungsweisen Bestimmung des Körperfettanteils mittels Messung der Dicke bestimmter Hautfalten.

Messung

An bestimmten Punkten des Körpers wird die Schichtdicke des Unterhautfettgewebes gemessen. Mit Daumen und Zeigefinger wird eine etwa fünf bis sieben Zentimeter große Körperfalte gegriffen und mit Hilfe eines Hautfaltenmessgeräts (auch Caliperzange oder Kaliper genannt) gemessen. Nach einrasten der Druckmesshilfe wird der Messwert abgenommen. Es empfiehlt sich, jede Falte dreifach zu messen und den Mittelwert zu berechnen. Das zangenartige Gerät sollte auf einen Messdruck von 10 g/Quadratmillimeter kalibriert sein, der durch eine entsprechende Federkonstruktion unabhängig von der Zangenöffnung bzw. der Hautfaltendicke ausgeübt wird. Es existieren Verfahren der Bestimmung aus zwei bis zehn Messpunkten. Aus der Summe dieser Messpunkte wird der prozentuale Körperfettgehalt mittels entsprechender Tabellen ermittelt. Problematisch ist möglicherweise, dass das reine Unterhautfettgewebe keine Aussage über das gesamte Körperfett zulässt. Für die Methode spricht allerdings, dass Fettgewebe hauptsächlich unter der Haut zu finden ist.

Zur groben Beurteilung wird allgemein die Messung an vier Messstellen als repräsentativ akzeptiert:

  1. Über dem Musculus triceps brachii am hängenden Arm in der Mitte zwischen Acromionspitze und Olecranonspitze
  2. Direkt über der unteren Schulterblattspitze im Stehen
  3. Über dem Beckenkamm in der Axillarlinie im Stehen
  4. über dem Bizeps bei entspannt angewinkeltem Oberarm

Es handelt sich bei diesem Messverfahren lediglich um Näherungswerte, die aber in der Praxis den individuellen Fettanteil mit hinreichender und reproduzierbarer Genauigkeit feststellen lassen.

Berechnungsmethoden

Verwendete Größen
Formelzeichen Größe
F Körperfettanteil
a Alter in Jahren
m Gewicht in kg
d Faltendicke in mm
S Summe der Faltendicken aller Messpunkte in mm
ki Koeffizienten

[1]

3-Falten-Formel nach Jackson & Pollock[2] 3-Falten-Formel nach Lohmann[3] 7-Falten-Formel nach Jackson & Pollock 4-Falten-Formel nach dem
National Health Center of America (NHCA)
9-Falten-Formel nach Parillo[4]
Mann Frau Mann[5] Frau[6]
F [(4,95/(k0(k1*S)+(k2*S2)(ka*a)))4,5]*100 k0+k1S+k2S2+kaa k0Sm
S dBrust
+dBauch
+dOberschenkel
dTrizeps
+dBauch
+dHu¨fte
dSchulterblatt
+dTrizeps
+dBauch
dBrust
+dSchulterblatt
+dAchsel
+dTrizeps
+dBauch
+dHu¨fte
+dOberschenkel
dSchulter
+dBrust
+dAchsel
+dBauch
dBrust
+dSchulterblatt
+dBizeps
+dTrizeps
+dBauch
+dHu¨fte
+dOberschenkel
+dWade
+dUnterer Ru¨cken
k0 1,10938 1,0994921 1,0982 1,112 1,097 3,28791 12,258
k1 0,0008267 0,0009929 815106 434,99106 469,71106 277,84103  
k2 0,0000016 0,0000023 8,4107 0,55106 0,56106 0,53103
ka 0,0002574 0,0001392 0 288,26106 128,28106 124,37103

Siehe auch

Literatur

  • Karl-Hans Arndt (Hrsg.): Sportmedizin in der ärztlichen Praxis. Verlag J. A. Barth Heidelberg-Leipzig 1998, ISBN 3-335-00542-2

Einzelnachweise