Larmor-Diamagnetismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 22. April 2022, 13:29 Uhr

Der Larmor-Diamagnetismus (benannt nach dem Physiker Joseph Larmor) ist eine besondere Form des Diamagnetismus, der in Atomen mit vollständig gefüllten Elektronenschalen auftritt. Er wird deshalb auch atomarer Diamagnetismus genannt, im Gegensatz zum Diamagnetismus des freien Elektronengases (Landau-Diamagnetismus).

In der klassischen Vorstellung induziert das externe Magnetfeld atomare Kreisströme, mit denen ein dem Magnetfeld entgegengesetztes magnetisches Moment verbunden ist (Lenzsche Regel). Diese Vorstellung dient jedoch nur der Veranschaulichung, da nach dem Bohr-van-Leeuwen-Theorem ein klassisches System keinen Magnetismus zeigen kann. Die exakte quantenmechanische Beschreibung ist allerdings sehr komplex.[1]

Beschreibung

Die Larmor-Suszeptibilität (auch diamagnetische Langevin-Suszeptibilität genannt) berechnet sich wie folgt:

χLarmor=μ0Ne26mVi=1Zri2μ0Ne26mVZara2

Hierbei bezeichnet

Insgesamt ist die Suszeptibilität weitgehend temperaturunabhängig.[1] Die Verwendung der Elektronenzahl der äußersten Schale ist dadurch gerechtfertigt, dass diese Elektronen aufgrund des größten Radius dominieren.

Klassische Herleitung

Der Kreisstrom I, den Z Elektronen aufgrund der Larmor-Präzession mit Kreisfrequenz ωLamor erzeugen, ist proportional zur magnetischen Flussdichte Bext des äußeren Magnetfelds:[1]

I=ZeωLamor2π=Ze24πmBext

Somit erhält man für das magnetische Moment:

μ=IA=Ze24πmBextπ(x2+y2)=Ze26mBextra2

Wobei im letzten Schritt die Kugelsymmetrie x2+y2=23ra2 der Ladungsverteilung ausgenutzt wurde.

Daraus ergibt sich die Energieverschiebung der Zustände:

ΔE=μBext=Ze26mBext2ra2

Diese Energieverschiebung resultiert in der Magnetisierung, aus der man letztendlich die Suszeptibilität errechnen kann:

χLamor=μ0NV2ΔEBext2=μ0Ne26mVZara2

Einzelnachweise