Quelltext der Seite Europawahl

{{Dieser Artikel|behandelt Europawahlen im Allgemeinen. Für die letzte Wahl siehe [[Europawahl 2024]].}}
{{Wahldiagramm
| LAND         = EU
| DIFF2        = ja
| PROZENT      = nein
| TITEL        = [[Europawahl 2024|Wahl zum Europäischen Parlament 2024]]<ref>[https://europeelects.eu/ep2024/ europeelects.eu]</ref>
| TITEL2       = Wahlbeteiligung: 50,74 %<ref>{{Internetquelle |url=https://www.results.elections.europa.eu/de/deutschland/ |titel=Ergebnisse der Europawahl 2024 |werk=europa.eu |hrsg=Verian für das Europäische Parlament |sprache=de |abruf=2024-11-05}}</ref>
| JAHRALT      = 2019
| WAHLDAVORLINK  = Europawahl 2019
| WAHLDAVORTEXT  = 2019

| PARTEI1      = EVP
| ERGEBNIS1    = 21.2
| ERGEBNISALT1 = 20.0

| PARTEI2      = S&D
| ERGEBNIS2    = 19.2
| ERGEBNISALT2 = 18.7

| PARTEI3      = EKR
| ERGEBNIS3    = 12.3
| ERGEBNISALT3 = 8.4

| PARTEI4      = RE
| ERGEBNIS4    = 10.4
| ERGEBNISALT4 = 13.2

| PARTEI5      = ID
| ERGEBNIS5    = 9.0
| ERGEBNISALT5 = 10.9

| PARTEI6      = G/EFA
| ERGEBNIS6    = 8.8
| ERGEBNISALT6 = 11.8

| PARTEI7      = Linke
| ERGEBNIS7    = 6.7
| ERGEBNISALT7 = 6.6

| PARTEI8      = NI
| ERGEBNIS8    = 9.0
| ERGEBNISALT8 = 7.3
| PARTEI9      = Sonst.

| ERGEBNIS9    = 3.4
| ERGEBNISALT9 = 3.1
}}

[[Datei:Europarl logo.svg|mini|Logo des Europäischen Parlaments]]

Die '''Europawahl''' ist eine seit [[Europawahl 1979|1979]] in der [[Europäische Union|Europäischen Union]] alle fünf Jahre stattfindende unmittelbare, freie und geheime [[Wahl]], bei der die Abgeordneten des [[Europäisches Parlament|Europäischen Parlaments]] bestimmt werden. Sie ist nach der Wahl zum [[Lok Sabha|indischen Parlament]] die zweitgrößte demokratische Wahl der Welt. Die [[Europawahl 2024|letzten Europawahlen]] fanden vom 6. bis 9.&nbsp;Juni 2024 statt.

Die [[Mitglied des Europäischen Parlaments|Mitglieder des Europäischen Parlaments]] werden für jeden Mitgliedstaat getrennt gewählt. Europaweite Rechtsgrundlage der Wahlen sind {{Art.|14|EU|dejure}} Abs.&nbsp;3 [[EU-Vertrag]] sowie der 1976 verabschiedete '''Direktwahlakt''', der den allgemeinen Rahmen für die Wahlen bildet. Das genaue [[Wahlsystem]] wird jedoch von jedem einzelnen Mitgliedstaat durch nationale Regelungen bestimmt. Bereits seit Einführung der Europawahlen gibt es Bestrebungen, das Wahlsystem europaweit zu vereinheitlichen, wozu das Europäische Parlament und der [[Rat der Europäischen Union]] nach {{Art.|223|AEU|dejure}} [[AEU-Vertrag]] auch ausdrücklich beauftragt sind. Allerdings sieht der Vertrag hierzu keinen festen Zeitplan vor, kleinere Änderungen zur Vereinheitlichung wurden über die Jahre verwirklicht. Seit der [[Europawahl 2004]] müssen alle Mitgliedstaaten das Prinzip der [[Verhältniswahl]] anwenden, auch wenn sie (wie [[Frankreich]]) bei nationalen Wahlen ein [[Mehrheitswahlrecht]] benutzen.

Bei der [[Europawahl 2014]] stellten die meisten [[Europäische politische Partei|europäischen Parteien]] erstmals EU-weite Spitzenkandidaten für die [[EU-Kommissionspräsident]]schaft auf. Zwar hat formell der [[Europäischer Rat|Europäische Rat]] dafür das Vorschlagsrecht, jedoch muss er dabei gemäß {{Art.|17|EU|dejure}} Abs. 7 EU-Vertrag das Ergebnis der Europawahl berücksichtigen. Da letztlich das Europaparlament die [[EU-Kommission]] wählt, hat dieses somit das letzte Wort. Es gibt im EU-Parlament Bestrebungen, dieses Spitzenkandidaten-Prinzip im EU-Wahlrecht künftig verbindlich festzuschreiben.<ref>[http://www.kleinezeitung.at/k/politik/aussenpolitik/4864912/Europawahlen_Europaparlament-will-EUweites-Wahlrecht-bereits-2019 kleinezeitung.at]</ref>

== Wahlmodus ==
Wahlberechtigt sind alle [[Unionsbürgerschaft|Bürger der Europäischen Union]], wobei im EU-Ausland lebende Bürger alternativ entweder am Ort ihres Wohnsitzes oder in ihrem Herkunftsland wählen dürfen. Hierfür ist es notwendig, in das örtliche [[Wählerverzeichnis]] zur Europawahl eingetragen zu sein. Das Alter für das aktive Wahlrecht liegt in fast allen Staaten bei 18 Jahren, nur in drei Staaten liegt es bei 16 Jahren: in Österreich (seit der [[Europawahl in Österreich 2009]]), Malta<ref name="Wahlalter Malta">{{Internetquelle |url=https://www.zdf.de/nachrichten/heute/parlamentsbeschluss-malta-senkt-wahlalter-auf-16-jahre-100.html |titel=Parlamentsbeschluss: Malta senkt Wahlalter auf 16 Jahre |datum= |abruf=2018-10-19}}</ref> (ab der Europawahl 2019) und Deutschland (ab der Europawahl 2024). Auch das Alter für den Erwerb des [[Passives Wahlrecht|passiven Wahlrechts]] (Wählbarkeit) hängt von der nationalen Regelung des Herkunftsstaates ab. Während die meisten EU-Bürger bereits ab 18&nbsp;Jahren gewählt werden können, müssen beispielsweise Kandidaten in Italien mindestens 25&nbsp;Jahre alt sein.

Die Anzahl der zu wählenden Abgeordneten ist durch einen [[Beschluss (EU)|Beschluss]] des [[Europäischer Rat|Europäischen Rates]] für jedes Land getrennt festgelegt. Dabei gilt das Prinzip der [[Degressive Proportionalität|degressiven Proportionalität]], dem zufolge größere Länder grundsätzlich mehr Abgeordnete haben als kleinere, kleinere Länder jedoch mehr Abgeordnete ''pro Einwohner'' als größere. Der Grundsatz der [[Wahlgleichheit]] ist damit nicht erfüllt. Gemäß {{Art.|14|EU|dejure}} Absatz&nbsp;2 des [[Vertrag über die Europäische Union|Vertrags über die Europäische Union]] müssen in jedem Land zwischen 6 und 96&nbsp;Abgeordnete gewählt werden.

Die Kandidaten werden über Listen auf nationaler bzw. regionaler Ebene aufgestellt, meist über die nationalen [[Politische Partei|Parteien]]. Die [[Politische Partei auf europäischer Ebene|politischen Parteien auf europäischer Ebene]] spielen für die Wahl hingegen nur eine begrenzte Rolle, indem sie etwa den Wahlkampf ihrer nationalen Mitgliedsparteien koordinieren und gemeinsame Wahlprogramme verabschieden. Es können aber auch nationale Parteien an der Europawahl teilnehmen, die nicht in einer europäischen Partei organisiert sind.

Da die verschiedenen Mitgliedstaaten der EU unterschiedliche Traditionen bei der Festlegung von Wahlterminen haben, fallen die Europawahlen in den verschiedenen Ländern auch nicht auf dasselbe Datum: So wird in den [[Niederlande]]n üblicherweise unter der Woche gewählt, in [[Deutschland]], [[Österreich]] und vielen anderen Ländern jedoch sonntags. In manchen Ländern, etwa [[Italien]], ist es auch üblich, dass die Wahllokale nicht nur an einem, sondern an zwei Tagen geöffnet haben. Insgesamt erstrecken sich die Europawahlen deshalb gewöhnlicherweise über vier Tage (von Donnerstag bis Sonntag). Um eine Verfälschung der Wahl zu verhindern, sollen amtliche Ergebnisse in allen Ländern erst am Sonntagabend bekanntgegeben werden.<ref>[http://derstandard.at/1242317363272/Niederlande-EU-verbietet-rasche-Veroeffentlichung-von-Wahlergebnissen ''EU verbietet rasche Veröffentlichung von Wahlergebnissen''.] [[Der Standard]], 4.&nbsp;Juni 2009.</ref> Dieses Verbot wurde jedoch in der Vergangenheit mehrfach durch die vorzeitige Veröffentlichung von Hochrechnungen unterlaufen.<ref>[http://derstandard.at/1244117029166/Kritik-Niederlande-veroeffentlichten-EU-Wahlresultate-zu-frueh ''Niederlande veröffentlichten EU-Wahlresultate zu früh''.] [[Der Standard]], 5.&nbsp;Juni 2009.</ref>

Bei der [[Europawahl 2019]] in Großbritannien haben vermehrt dort ansässige Bürger aus anderen EU-Ländern darüber geklagt, dass ihnen die Teilnahme an der Europawahl verweigert wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zdf.de/uri/12358f69-03f5-4cdf-85eb-9307452feeaf |titel=Europawahl in Großbritannien: EU-Bürger vom Wählen abgehalten |abruf=2019-05-25}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Lisa O’Carroll |Titel=EU citizens denied vote in European elections to sue UK government |Sammelwerk=The Guardian |Datum=2019-05-25 |ISSN=0261-3077 |Kommentar=Brexit correspondent |Online=[https://www.theguardian.com/politics/2019/may/25/eu-citizens-denied-vote-in-european-elections-to-sue-uk-government theguardian.com] |Abruf=2019-05-25}}</ref>

Gemeinschaftsrechtliche Grundlagen der Europawahl sind:
* der [[Vertrag über die Europäische Union]] (insbesondere {{Art.|14|EU|dejure}} Absätze&nbsp;2 und 3),
* der [[Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union]] (insbesondere {{Art.|223|AEU|dejure}} Absatz&nbsp;1),
* der ''Direktwahlakt&nbsp;– Beschluss und Akt zur Einführung allgemeiner unmittelbarer Wahlen der Abgeordneten des Europäischen Parlaments vom 20. September 1976'',<ref>[https://www.bundeswahlleiter.de/dam/jcr/db945d8c-43b6-4fba-bb6e-f7d9dba5f66b/direktwahlakt.pdf ''Direktwahlakt&nbsp;– Beschluss und Akt zur Einführung allgemeiner unmittelbarer Wahlen der Abgeordneten des Europäischen Parlaments''] {{CELEX|41976X1008(01)|vom 20.&nbsp;September 1976}} ({{BGBl|1977 II S. 733}}), zuletzt geändert durch {{CELEX|32002D0772|Beschluss des Rates vom 25.&nbsp;Juni 2002 und 23.&nbsp;September 2002}} ({{BGBl|2003 II S. 810}}; {{BGBl|2004 II S. 520}}) (PDF; 83&nbsp;kB). Der [[Bundeswahlleiter]]; abgerufen am 8.&nbsp;Mai 2017.</ref> zuletzt geändert durch den ''Ratsbeschluss 2018/994 vom 13. Juli 2018'' ''(nicht in Kraft bis alle EU-Staaten zustimmen)'',<ref>{{CELEX|32018D0994|Beschluss (EU, Euratom) 2018/994 des Rates vom 13. Juli 2018 zur Änderung des dem Beschluss 76/787/EGKS, EWG, Euratom des Rates vom 20. September 1976 beigefügten Akts zur Einführung allgemeiner unmittelbarer Wahlen der Mitglieder des Europäischen Parlaments|abruf=2019-06-11}}</ref>
* die {{EU-Richtlinie|1993|109|vertrag=EG|titel=des Rates vom 6.&nbsp;Dezember 1993 über die Einzelheiten der Ausübung des aktiven und passiven Wahlrechts bei den Wahlen zum Europäischen Parlament für Unionsbürger mit Wohnsitz in einem Mitgliedstaat, dessen Staatsangehörigkeit sie nicht besitzen|konsolidiert=2013-01-27}}.
Das Europäische Parlament hat nach {{Art.|223|AEU|dejure}} [[AEU-Vertrag]] ein Initiativrecht für ein gemeinsames Wahlrecht und hat dazu auch bereits mehrfach einen Anlauf gewagt. So sollen laut dessen Vorschlag alle EU-Bürger ab 16 Jahren wählen dürfen, bei allen Wahlen die Möglichkeit gegeben sein, auch im Ausland seine Stimme abzugeben und eine nationale oder regionale [[Sperrklausel]] von 3 bis 5 % angewandt werden.<ref>[http://www.euractiv.de/sections/eu-innenpolitik/eu-parlament-uneins-ueber-reform-des-eu-wahlrechts-319461 euractiv.de]</ref> Für die schon seit längerer Zeit diskutierte Einführung von transnationalen Listen fand sich hingegen letztlich im Europäischen Parlament keine Mehrheit.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.euractiv.de/druck-version/artikel/eu-wahlreform-verschoben-blamage-fr-das-parlament-005063 |text=''EU-Wahlreform verschoben: „Blamage für das Parlament“''. |wayback=20120112075923}} EurActiv.de</ref> Die Entschließungen bedürfen jedoch der Zustimmung des [[Europäischer Rat|Europäischen Rats]], damit die Änderungen in Kraft treten können. Bisher sind bis auf eine obligatorische, nicht in Deutschland angewandte, Sperrklausel von 2 bis 5 % diese Initiativen vom Europäischen Rat jedoch verworfen worden.<ref>[https://www.consilium.europa.eu/de/press/press-releases/2018/07/13/eu-electoral-law-new-rules-adopted-by-the-council/ ''EU-Wahlrecht: Rat nimmt neue Regeln an''.] consilium.europa.eu</ref>

=== Das Wahlsystem in den Einzelstaaten ===
Die folgende Liste zeigt einige der Grundparameter für die Wahlsysteme der einzelnen EU-Mitgliedstaaten, die genannte Abgeordnetenzahl entspricht jeweils den Regelungen nach dem [[Vertrag von Lissabon]].<ref name="Eckdaten Europawahlrecht">{{Internetquelle |url=http://www.wahlrecht.de/ausland/europa.htm |titel=Wahlsysteme im Ausland. Europawahlrecht. Wahlsysteme in den EU-Mitgliedstaaten. Übersicht über das nationale Wahlrecht zur Europawahl 2019 |werk=Wahlrecht.de |hrsg=Wilko Zicht |datum=2019-01-27 |abruf=2019-02-03}}</ref> Das genaue [[Sitzzuteilungsverfahren]] unterscheidet sich von Land zu Land, meist werden das [[D’Hondt-Verfahren|D’Hondt-]], [[Sainte-Laguë-Verfahren|Sainte-Laguë-]] oder [[Hare/Niemeyer-Verfahren]] angewendet. Ausdrücklich aufgeführt ist in der folgenden Liste nur das [[Übertragbare Einzelstimmgebung|Präferenzwahlverfahren]], das in [[Irland]] und auf [[Malta]] angewandt wird.

{| class="wikitable sortable zebra" style="text-align:left"
|-
! Mitgliedstaat
! Sitze<ref>{{Internetquelle |url=https://www.europarl.europa.eu/news/de/press-room/20200130IPR71407/neuverteilung-der-sitze-im-europaischen-parlament-nach-dem-brexit |titel=Neuverteilung der Sitze im Europäischen Parlament nach dem Brexit |hrsg=Europäisches Parlament |datum=2020-01-31 |sprache=de |abruf=2021-05-05}}</ref>
! Wahltag
! Wahlalter (aktiv/passiv)
! Wahlkreise
! Sperrklausel
! Sonstiges
|-
|style="text-align:left"| {{BEL}}
| 21
| So
| 16/21<ref>{{Internetquelle |url=https://elections.europa.eu/de/how-to-vote/be/ |titel=Belgien - Wie wähle ich? |sprache=en |abruf=2024-05-29}}</ref>
| 3
| –
| [[Vorzugsstimme]]n, [[Wahlpflicht]]
|-
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| 17
| So
| 18/21
| 1
| [[Hare-Quote|~5,88 %]]
| [[Vorzugsstimme]]n
|-
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| 14
| So
| 18/18
| 1
| –
| [[Vorzugsstimme]]n
|-
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| 96
| So
| 16/18<ref>{{Internetquelle |url=https://www.recht.bund.de/bgbl/1/2023/11/VO.html |titel=Bundesgesetzblatt Teil I - Sechstes Gesetz zur Änderung des Europawahlgesetzes - Bundesgesetzblatt |abruf=2023-01-13}}</ref>
| 16{{FN|2}}
| –
| –
|-
|style="text-align:left"| {{EST}}
| 7
| So
| 18/21
| 1
| –
| –
|-
|style="text-align:left"| {{FIN}}
| 14
| So
| 18/18
| 1
| –
| [[Vorzugsstimme]]n
|-
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| So{{FN|1}}
| 18/18<ref>[http://www.vie-publique.fr/actualite/faq-citoyens/faq-europeennes-2014/#art11036 vie-publique.fr]</ref>
| 1<ref>Siehe Artikel 1 im Gesetz Nummer 2018-509 vom 25. Juni 2018 ''relative à l’élection des représentants au Parlement européen''. [https://www.legifrance.gouv.fr/eli/loi/2018/6/25/INTX1733825L/jo/texte legifrance.gouv.fr] Artikel 4 im Gesetz Nummer 77-729 vom 7. Juli 1977 ''relative à l’élection des représentants au Parlement européen'' ([https://www.legifrance.gouv.fr/affichTexte.do?cidTexte=LEGITEXT000006068600) legifrance.gouv.fr] ändert zu:<br />''La République forme une circonscription unique.''</ref>
| 5 %
| –
|-
|style="text-align:left"| {{GRC}}
| 21
| So
| 17/25<ref>{{Internetquelle |autor=Rafał Mańko |url=https://www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/ATAG/2023/749767/EPRS_ATA(2023)749767_EN.pdf |titel=Voting age for European elections |hrsg=European Parliament |datum=2023 |sprache=en |abruf=2024-05-29}}</ref>
| 1
| 3 %
| [[Wahlpflicht]]
|-
|style="text-align:left"| {{IRL}}
| 13
| Fr
| 18/21
| 4
| –
| [[Übertragbare Einzelstimmgebung]]
|-
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| 5{{FN|2}}
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| [[Vorzugsstimme]]n
|-
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| So
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| [[Vorzugsstimme]]n
|-
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| Sa
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| 1
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| [[Vorzugsstimme]]n (auch negative)
|-
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| 11
| So
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| [[Vorzugsstimme]]n
|-
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| So
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| [[Vorzugsstimme]]n, [[Panaschieren]], [[Wahlpflicht]]
|-
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| 6
| Sa
| 16/18<ref name="Wahlalter Malta" />
| 1
| –
| [[Übertragbare Einzelstimmgebung]]
|-
|style="text-align:left"| {{NLD}}
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| Do
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| 1
| [[Hare-Quote|~3,85 %]]
| [[Vorzugsstimme]]n
|-
|style="text-align:left"| {{AUT}}
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| [[Vorzugsstimme]]n
|-
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| –
|-
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| 21
| So
| 18/18
| 1
| –
| –
|-
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| So
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| 1
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| –
|-
|style="text-align:left"| {{SWE}}
| 21
| So
| 18/18
| 1
| 4 %
| [[Vorzugsstimme]]n
|-
|style="text-align:left"| {{SVK}}
| 14
| So
| 18/21
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| 5 %
| [[Vorzugsstimme]]n
|-
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| 8
| So
| 18/18
| 1
| 4 %
| [[Vorzugsstimme]]n
|-
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| So
| 18/18
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| –
|-
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| Fr/Sa
| 18/21
| 1
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| [[Vorzugsstimme]]n
|-
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| So
| 18/18
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|-
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| So
| 18/21
| 1
| –
| [[Vorzugsstimme]]n
|}
{{FNBox|1=
{{FNZ|1|Samstag in den Überseegebieten}}
{{FNZ|2|nationaler Verhältnisausgleich}}
Quelle:<ref name="Eckdaten Europawahlrecht" />
}}

=== Das Wahlsystem in Deutschland ===
Deutsche Rechtsgrundlagen für die Europawahl&nbsp;–&nbsp;und damit Rechtsgrundlagen für das Wahlverfahren in Deutschland&nbsp;– sind das [[Europawahlgesetz]] (EuWG) und die [[Europawahlordnung]] (EuWO).<ref>{{§§|euwo_1988|juris|seite=BJNR014530988.html|text=Europawahlordnung (EuWO)}} abgerufen am 21.&nbsp;Mai 2017.</ref> Die 96 deutschen Europaabgeordneten werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer [[Wahl]] gewählt. Die Sitzvergabe erfolgt nach einer bundesweiten Berechnung nach dem Verhältniswahlrecht, wobei die [[Fünf-Prozent-Hürde|5-Prozent-Sperrklausel]] bis zur Europawahl 2009 angewandt wurde. Nach einem Urteil des [[Bundesverfassungsgericht]]es 2011 ist die 5-%-Sperrklausel in Deutschland verfassungswidrig.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/deutschland/wahlrecht-fuenfprozentklausel-bei-europawahl-ist-verfassungswidrig-a-796718.html Meldung.] [[Spiegel Online]].</ref><ref>[http://www.bundesverfassungsgericht.de/pressemitteilungen/bvg11-070.html Pressemitteilung des Bundesverfassungsgerichts]</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20111112003340/http://tagesschau.de/inland/europawahl390.html Meldung.] [[Spiegel Online]].</ref> Im Juni 2013 verabschiedete der Bundestag eine Reform des Europawahlrechts, die künftig eine 3-%-Sperrklausel vorsah.<ref>{{Internetquelle |autor=Helmut Stoltenberg |url=https://www.das-parlament.de/2013/25_26/Innenpolitik/45452011-323868 |titel=Drei-Prozent-Hürde bei Europawahl |werk=[[Das Parlament]] |hrsg=[[Bundeszentrale für politische Bildung]] |datum=2013 |abruf=2019-06-11}}</ref> Diese letzte Sperrklausel wurde vom Bundesverfassungsgericht am 26. Februar 2014 ebenfalls gekippt.<ref>[http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/es20140226_2bve000213.html BVerfG, 2 BvE 2/13 vom 26. Februar 2014]</ref><ref>[https://www.tagesschau.de/inland/drei-prozent-huerde102.html Tagesschau.de Karlsruhe kippt Drei-Prozent-Hürde]</ref> Bei der Europawahl 2014 gab es somit keine Sperrklausel mehr. Um mit einem Abgeordneten ins Parlament einzuziehen, muss eine Partei etwa 0,5&nbsp;Prozent der Stimmen erreichen. Die Wahl erfolgt auf der Basis von Listenvorschlägen nach den Grundsätzen des [[Verhältniswahl]]systems.

Anders als bei der [[Bundestagswahl]] hat der Wähler nur eine Stimme, mit der er eine [[Politische Partei|Partei]] oder [[Sonstige Politische Vereinigung]] wählen kann. Die [[Wahlliste]]n können als [[Landesliste]]n für einzelne Bundesländer oder als gemeinsame Liste für alle Länder eingereicht ([[Bundesliste]]) werden.

Die Sitzverteilung erfolgt seit der [[Europawahl in Deutschland 2009|Europawahl 2009]] nach dem [[Sainte-Laguë-Verfahren]], zuvor wurde das [[Hare-Niemeyer-Verfahren]] angewandt. Die Wahllisten sind geschlossen; d.&nbsp;h., die auf die Wahlvorschläge entfallenden Sitze werden genau in der auf der Liste festgelegten Reihenfolge besetzt, der Wähler kann – anders als beispielsweise bei [[Kommunalwahl]]en in den meisten Bundesländern – nicht selbst die Reihenfolge bestimmen.

Für jeden Kandidaten gibt es noch einen Ersatzkandidaten, der das Mandat übernimmt, falls der gewählte Abgeordnete aus dem Parlament ausscheidet. Nur wenn kein Ersatzkandidat benannt ist, wird die Reihenfolge der Liste beachtet. Diese Regelung soll dazu beitragen, die regionale Ausgewogenheit der deutschen Europaabgeordneten zu gewährleisten.

Das Wahlrecht für deutsche Wähler ist an das Wahlrecht zum [[Deutscher Bundestag|deutschen Bundestag]] gekoppelt; wahlberechtigt sind also alle Deutschen im Sinne des {{Art.|116|GG|dejure}} Abs.&nbsp;1 [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|GG]], die am Wahltag das Bundestagswahlrecht besitzen. Auch die Staatsangehörigen eines anderen Staates der EU sind wahlberechtigt, soweit sie älter als 18 Jahre sind und seit mehr als drei Monaten ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Ebenso wie die Deutschen, die im EU-Ausland leben, müssen sie sich jedoch entscheiden, ob sie ihr Wahlrecht im Staat ihrer Staatsangehörigkeit oder ihres Wohnsitzes ausüben.

Außerdem sind auch das [[Wahlstatistikgesetz]] (WStatG) und das [[Europaabgeordnetengesetz]] (EuAbgG)<ref>{{§§|euabgg|juris|seite=BJNR004130979.html|text=Gesetz über die Rechtsverhältnisse der Mitglieder des Europäischen Parlaments aus der Bundesrepublik Deutschland (Europaabgeordnetengesetz – EuAbgG)}} abgerufen am 21.&nbsp;Mai 2017.</ref> deutsche Rechtsgrundlagen für die Europawahl.

2023 wurde das [[Wahlalter]] von 18 auf 16 Jahre gesenkt. Somit können bei der Europawahl 2024 erstmals 16-jährige wählen.

{{Siehe auch|Europawahl in Deutschland 2019|Europawahl in Deutschland 2024}}

=== Das Wahlsystem in Österreich ===
Die Europawahlen in Österreich erfolgen als [[Verhältniswahl]], wobei das ganze Land einen einzigen Wahlkreis bildet. Die Wähler wählen eine Liste, sie können aber zusätzlich auch einen bestimmten Kandidaten auf dieser Liste wählen, wodurch dieser seine Position in der Liste verbessern kann ([[Vorzugsstimme]]). Die Sitzverteilung erfolgt nach dem [[D’Hondt-Verfahren]], mit einer Sperrklausel für alle Listen, die weniger als 4 % der Gesamtzahl der Stimmen erreicht haben. Das passive Wahlrecht wird mit 18 Jahren erreicht, das aktive mit 16 Jahren.

{{Siehe auch|Europawahl in Österreich 2019|Europawahl in Österreich 2024}}

=== Das Wahlsystem in den übrigen Mitgliedstaaten ===
In [[Belgien]] erfolgt die Zuteilung der 21 Sitze<ref>Artikel 3(1). In: {{CELEX|32018D0937|Beschluss 2018/937 des Europäischen Rates vom 28. Juni 2018 über die Zusammensetzung des Europäischen Parlaments|abruf=2019-02-28}}</ref> in drei Wahlkreisen (flämischer Wahlkreis 12 Sitze,<ref name="BE:2013000472">Koninklijk besluit tot vaststelling van het aantal zetels dat toegekend wordt aan het Nederlandse kiescollege en het Franse kiescollege voor de verkiezing van het Europees Parlement [Königlicher Erlass zur Bestimmung der Anzahl der Sitze, die dem niederländischen Wahlkollegium und dem französischen Wahlkollegium für die Wahl des Europäischen Parlaments zugeteilt wurden], Artikel 1 – [http://www.ejustice.just.fgov.be/eli/besluit/2013/07/06/2013000472/staatsblad Erlass mit der NUMAC-Nr. 2013000472 vom 6. Juli 2013] (auf Niederländisch). Aufgerufen am 14. Februar 2019.</ref> wallonischer Wahlkreis 8 Sitze,<ref name="BE:2013000472" /> deutschsprachiger Wahlkreis 1 Sitz<ref>Artikel 10, §&nbsp;5 des [http://www.scta.be/MalmedyUebersetzungen/downloads/19890323.elc.doc Gesetzes über die Wahl des Europäischen Parlaments mit der NUMAC-Nr. 1989000145 vom 23. März 1989] (deutsch) abgerufen am 15. Februar 2019.</ref>). Es gibt keine Sperrklausel. Für die Sitzzuteilung wird das [[D’Hondt-Verfahren]] verwendet.

In [[Bulgarien]] erfolgt die Zuteilung der 18 Sitze in einem nationalen Wahlkreis. Die Sperrklausel berechnet sich aus dem Quotienten von gültigen Stimmen geteilt durch die Anzahl der zu vergebenen Sitze, d.&nbsp;h. für die [[Europawahl in Bulgarien 2009|Wahlergebnisse 2009]] ergab sich eine Sperrklausel von 2.576.434/17 = 151.555 Stimmen. Für die Sitzzuteilung wird das [[Hare/Niemeyer-Verfahren]] verwendet.

In [[Dänemark]] erfolgt die Zuteilung der 13 Sitze in einem nationalen Wahlkreis ohne Sperrklausel. Die Parteien können [[Listenverbindung]]en eingehen. In der Oberzuteilung (an die Listenverbindungen) sowie in der Unterzuteilung (an die einzelnen Parteien einer Liste) wird das [[D’Hondt-Verfahren]] verwendet.

In [[Estland]] erfolgt die Zuteilung der 6&nbsp;Abgeordneten in einem nationalen Wahlkreis ohne Sperrklausel. Für die Sitzzuteilung wird das [[D’Hondt-Verfahren]] verwendet.

In [[Finnland]] erfolgt die Zuteilung der 13 Sitze in einem nationalen Wahlkreis. Es gibt keine Sperrklausel. Parteien können sich zu [[Listenverbindung]]en zusammenschließen. In der Oberzuteilung wird das [[D’Hondt-Verfahren]] angewandt, während die Sitze in der Unterzuteilung an die Kandidaten mit den meisten Präferenzstimmen gehen.

In [[Frankreich]] erfolgt die Wahl über landesweite Listen mit einer Sperrklausel von 5 %. Für die Sitzzuteilung wird das [[D’Hondt-Verfahren]] verwendet. Von 2004 bis 2014 erfolgte die Wahl durch eine Verhältniswahl mit acht Wahlkreisen: Nord-Ouest, Ouest, Est, Sud-Ouest, Sud-Est, Massif-Central/Centre, Ile-de-France und Outre-Mer vergeben. Die Sperrklausel betrug für jeden Wahlkreis 5 % der gültigen Stimmen.

In [[Griechenland]] erfolgt die Zuteilung der 22 Sitze in einem nationalen Wahlkreis. Die Sperrklausel beträgt 3 % der gültigen Stimmen. Die Zuteilungsmethode basiert auf der unter Einbeziehung der Listen, die nicht an der Verteilung teilnehmen, berechneten [[Harequote]] und einer zweigliedrigen [[Restmandat|Restsitzvergabe]].

In der [[Republik Irland]] findet die Wahl nach dem Verfahren der [[Übertragbare Einzelstimmgebung|übertragbaren Einzelstimmgebung]] (Präferenzwahlsystem) mit vier Wahlkreisen (Dublin 3&nbsp;Sitze, East 3&nbsp;Sitze, North-West 3&nbsp;Sitze, South 3&nbsp;Sitze) statt. Es gibt keine Sperrklausel.

In [[Italien]] erfolgt die Zuteilung der 73 Sitze in einem nationalen Wahlkreis. Die Sperrklausel beträgt 4 % der gültigen Stimmen. Die Parteien registrieren Distriktlisten in fünf Distrikten (Nord-Occidentale, Nord-Orientale, Centrale, Meridionale, Insulare). Die Sitzzuteilung erfolgt in zwei Schritten. In der Oberzuteilung der Sitze an die verschiedenen Parteien werden die jeweiligen Distriktlisten als eine Bundesliste betrachtet und die 73 Sitze werden mit dem [[Hare/Niemeyer-Verfahren]] zwischen diesen aufgeteilt. In der Unterzuteilung an die einzelnen Distriktlisten werden die Sitze, die eine Partei gewonnen hat, mit dem Hare/Niemeyer-Verfahren auf die fünf Distriktlisten aufgeteilt. Innerhalb der Distriktlisten schließlich gehen die Mandate an die Kandidaten mit den meisten [[Vorzugsstimme]]n. Eine Sonderregelung gilt für Parteien nationaler Minderheiten: Diese können Listenverbindungen mit Parteien eingehen, die in allen fünf Distrikten antreten, und so ihre Chancen auf ein Mandat erhöhen. Wenn der Spitzenkandidat einer verbündeten Minderheitenpartei mindestens 50.000 Vorzugsstimmen erhält, steht ihm ein Sitz zu. Bei der [[Europawahl in Italien 2009]] erreichte [[Herbert Dorfmann]] von der [[Südtiroler Volkspartei]] mit 84.361 Stimmen einen Sitz.

In [[Lettland]] erfolgt die Zuteilung der 9&nbsp;Sitze in einem nationalen Wahlkreis. Die Sperrklausel beträgt 5 % der abgegebenen Stimmen, faktisch ist aufgrund der geringen Sitzzahl jedoch ein besseres Wahlergebnis notwendig, um ein Mandat zu erreichen. Für die Sitzzuteilung wird das [[Sainte-Laguë-Verfahren]] verwendet.

In [[Litauen]] erfolgt die Zuteilung der 12 Sitze in einem nationalen Wahlkreis. Die Sperrklausel beträgt 5 % der abgegebenen Stimmen. Für die Sitzzuteilung wird das [[Hare/Niemeyer-Verfahren]] mit aufgerundeter Hare-Quote <math>HQ2=\left\lceil\frac{\text{zuteilungsberechtigte Stimmen}}{\text{Anzahl der Sitze}}\right\rceil</math> verwendet.

In [[Luxemburg]] erfolgt die Zuteilung der 6&nbsp;Sitze in einem nationalen Wahlkreis. Es gibt keine Sperrklausel. Für die Sitzzuteilung wird das [[D’Hondt-Verfahren]] verwendet.

In [[Malta]] erfolgt die Zuteilung der 6&nbsp;Sitze in einem nationalen Wahlkreis. Es gibt keine Sperrklausel. Für die Sitzzuteilung wird das System der [[Übertragbare Einzelstimmgebung|übertragbaren Einzelstimmgebung]] (Präferenzwahlsystem) verwendet.

In den [[Niederlande]]n erfolgt die Zuteilung der 26 Sitze in einem nationalen Wahlkreis. Es gibt keine Sperrklausel. Die Parteien können sich zu [[Listenverbindung]]en zusammenschließen. In der Oberzuteilung (an die Listenverbindungen) wird das [[D’Hondt-Verfahren]] angewandt, während die Sitze in der Unterzuteilung (an die einzelnen Parteien) nach dem [[Hare/Niemeyer-Verfahren]] zugeteilt werden.

In [[Polen]] erfolgt die Zuteilung der 50 Sitze in einem nationalen Wahlkreis. Die Sperrklausel beträgt 5 % der gültigen Stimmen. Die Parteien registrieren Landeslisten in 13 Distrikten (Katowice, Warszawa&nbsp;1, Warszawa&nbsp;2, Wrocław, Kraków, Poznań, Gdańsk, Łódź, Gorzów Wielkopolski,
Bydgoszcz, Olsztyn, Lublin, Rzeszów). Die Sitzzuteilung erfolgt in zwei Schritten. In der Oberzuteilung (an die verschiedenen Parteien) werden die jeweiligen Distriktlisten als eine Bundesliste betrachtet und die 50 Sitze mit dem [[D’Hondt-Verfahren]] zwischen ihnen aufgeteilt. In der Unterzuteilung an die einzelnen Distriktlisten werden die Sitze, die eine Partei jeweils gewonnen hat, mit dem [[Hare/Niemeyer-Verfahren]] auf die 13 Distriktlisten aufgeteilt.

In [[Portugal]] erfolgt die Zuteilung der 22 Sitze in einem nationalen Wahlkreis. Es gibt keine Sperrklausel. Für die Sitzzuteilung wird das [[D’Hondt-Verfahren]] verwendet.

In [[Rumänien]] erfolgt die Zuteilung der 33 Sitze in einem nationalen Wahlkreis. Es gibt zwei Sperrklauseln: Für Parteien beträgt sie 5 % der gültigen Stimmen, für unabhängige Kandidaten berechnet sie sich durch den Quotienten der gültigen Stimmen durch die Anzahl der zu vergebenen Sitze. Für die [[Europawahl in Rumänien 2009|Wahlergebnisse 2009]] ergab sich damit eine Sperrklausel von 4.840.033/33 = 146.668 Stimmen (ca. 2,9 % der Stimmen). Für die Sitzzuteilung wird das [[D’Hondt-Verfahren]] verwendet.

In [[Schweden]] erfolgt die Zuteilung der 20 Sitze in einem nationalen Wahlkreis. Die Sperrklausel beträgt 4 % der gültigen Stimmen. Für die Sitzzuteilung wird das modifizierte [[Sainte-Laguë-Verfahren]] verwendet. Ein Listenkandidat kann optional angekreuzt werden. Erhält ein Kandidat von mindestens 5 % der Wähler der jeweiligen Partei eine solche Direktstimme, wird er zuerst berücksichtigt. Trifft dies auf mehrere zu, entscheidet die höhere Zahl der Direktstimmen.

In der [[Slowakei]] erfolgt die Zuteilung der 13 Sitze in einem nationalen Wahlkreis. Die Sperrklausel beträgt 5 % der gültigen Stimmen. Für die Sitzzuteilung wird das [[Quotenverfahren]] mit [[Droopquote]] und Restsitzvergabe nach größten Resten verwendet.

In [[Slowenien]] erfolgt die Zuteilung der 8 Sitze in einem nationalen Wahlkreis. Die Sperrklausel beträgt 4 %. Für die Sitzzuteilung wird das [[D’Hondt-Verfahren]] verwendet.

In [[Spanien]] erfolgt die Zuteilung der 54 Sitze in einem nationalen Wahlkreis ohne Sperrklausel. Für die Sitzzuteilung wird das [[D’Hondt-Verfahren]] verwendet. Regionale und andere kleinere Parteien präsentieren üblicherweise [[Listenvereinigung|gemeinsame Listen]], um ihren Chancen auf ein Mandat zu erhöhen. Teilweise werden dabei vorab Absprachen getroffen, dass ein gewonnener Sitz während der Legislaturperiode zwischen den Parteien einer Liste [[Rotationsprinzip|rotiert]].

In der [[Tschechische Republik|Tschechischen Republik]] erfolgt die Zuteilung der 22 Sitze in einem nationalen Wahlkreis. Die Sperrklausel beträgt 5 % der gültigen Stimmen. Für die Sitzzuteilung wird das [[D’Hondt-Verfahren]] verwendet.

In [[Ungarn]] erfolgt die Zuteilung der 22 Sitze in einem nationalen Wahlkreis. Die Sperrklausel beträgt 5 % der gültigen Stimmen. Für die Sitzzuteilung wird das [[D’Hondt-Verfahren]] verwendet.

In [[Republik Zypern|Zypern]] erfolgt die Zuteilung der 6&nbsp;Sitze in einem nationalen Wahlkreis. Die Sperrklausel beträgt formal 1,8 % der gültigen Stimmen; faktisch ist aufgrund der niedrigen Mandatszahl ein deutlich besseres Wahlergebnis notwendig, um überhaupt einen Sitz zu erreichen. Für die Sitzzuteilung wird das [[Hare/Niemeyer-Verfahren]] mit abgerundeter Hare-Quote <math>HQ3=\left\lfloor\frac{\text{zuteilungsberechtigte Stimmen}}{\text{Anzahl der Sitze}}\right\rfloor</math> verwendet.

Im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] erfolgte die Wahl in [[Großbritannien (Insel)|Großbritannien]] seit [[Europawahl im Vereinigten Königreich 1999|1999]] als Verhältniswahl im [[D’Hondt-Verfahren]] in elf Wahlkreisen, entsprechend den neun [[Region (England)|englischen Regionen]] ([[East of England]], [[East Midlands]], [[Greater London]], [[North East England]], [[North West England]], [[South East England]], [[South West England]] (einschl. [[Gibraltar]]), [[West Midlands (Region)|West Midlands]] und [[Yorkshire and the Humber]]) sowie [[Schottland]] und [[Wales]]. Bis [[Europawahl im Vereinigten Königreich 1994|1994]] fand die Wahl als [[Mehrheitswahl#Vereinigtes Königreich|Mehrheitswahl]] in 78 (1994: 84) Wahlkreisen statt. In [[Nordirland]] wurde davon abweichend immer das Verfahren der [[Übertragbare Einzelstimmgebung|Übertragbaren Einzelstimmgebung]] (Präferenzwahlsystem) angewandt.

=== Möglichkeit der doppelten Stimmabgabe ===
''[[Die Zeit|Zeit]]''-Chefredakteur [[Giovanni di Lorenzo]]''' '''räumte in der ARD-Diskussionssendung [[Günther Jauch (Fernsehsendung)|Günther Jauch]] am Tag der [[Europawahl 2014]] ein, bei dieser zweimal abgestimmt zu haben: Einmal in einer Hamburger Grundschule und einmal im italienischen Konsulat. Dies war möglich, da er außer der deutschen Staatsbürgerschaft auch die italienische Staatsbürgerschaft besitzt, also zweier EU-Staaten (sogenannter Doppelstaatler). In Deutschland leben mehr als eine Million Doppelstaatler. Diese doppelte Stimmabgabe ist in Deutschland gemäß {{Art.|107a|StGB|dejure|text=§&nbsp;107a&nbsp;(1)}} des Strafgesetzbuches strafbar, jedoch ist eine Kontrolle wegen eines fehlenden Datenabgleichs der Mitgliedsstaaten der EU faktisch nicht möglich. Ende September 2014 traf sich deshalb der [[Bundesminister des Innern]] [[Thomas de Maizière]] (CDU) gemeinsam mit dem [[Bundeswahlleiter]] und den Landeswahlleitern in Wiesbaden, um über nationalstaatlich umsetzbare Maßnahmen zu beraten, mit dem Ziel, bei künftigen Wahlen eine doppelte Stimmabgabe zu verhindern.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/eu-wahlrecht-nur-eine-stimme-fuer-doppelstaatler-1.2152124 EU-Wahlrecht: „Nur eine Stimme für Doppelstaatler“] sueddeutsche.de, 30. September 2014</ref>

== Geschichte und Bedeutung der Europawahlen ==
Bei Gründung der [[Europäische Gemeinschaften|Europäischen Gemeinschaften]] besaß das Europäische Parlament (damals noch als [[Parlamentarische Versammlung]] bezeichnet) kaum Kompetenzen. Die Europaabgeordneten wurden nach Art. 138 Abs.&nbsp;1 [[EWG-Vertrag]] „nach einem von jedem Mitgliedstaat bestimmten Verfahren von den Parlamenten aus ihrer Mitte ernannt“, sie waren also jeweils zugleich auch nationale Parlamentarier. Allerdings sah Art. 138 Abs.&nbsp;3 EWG-Vertrag auch schon die Möglichkeit einer allgemeinen Europawahl vor; die Versammlung sollte ihm zufolge „Entwürfe für allgemeine unmittelbare Wahlen nach einem einheitlichen Verfahren in allen Mitgliedstaaten“ ausarbeiten, die dann vom [[Rat der Europäischen Union|Ministerrat]] einstimmig erlassen und von den Mitgliedstaaten ratifiziert werden sollten. Dieses Vorhaben, das niemals vollständig umgesetzt wurde, entsprach somit im Wesentlichen bereits dem heutigen {{Art.|223|AEU|dejure}} [[AEU-Vertrag]].

Erst 1976 – nach der ersten [[EU-Erweiterung|Erweiterung der Gemeinschaften]] und inmitten der [[Eurosklerose]]-Krise – gelang es den im [[Europäischer Rat|Europäischen Rat]] versammelten Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten, sich auf den Direktwahlakt zu einigen. Dieser sah die Einführung von Europawahlen vor, wenn auch zunächst nach jeweils einzelstaatlichen Regelungen. Obwohl das Europäische Parlament durch den Direktwahlakt keine zusätzlichen Kompetenzen erhielt, wurde die [[Europawahl 1979|erste Europawahl]] im Jahr 1979 als ein wichtiges symbolisches Zeichen gesehen. Die neugewonnene [[Legitimation (Politikwissenschaft)|demokratische Legitimität]] des Parlaments führte zu einem gestiegenen Selbstbewusstsein der Abgeordneten, das sich etwa in dem 1984 auf Initiative von [[Altiero Spinelli]] verabschiedeten Entwurf des Parlaments für eine europäische Verfassung niederschlug. Die Stärkung der Kompetenzen des Parlaments wurde nun als die beste Möglichkeit gesehen, um das [[Demokratiedefizit der Europäischen Union|europäische Demokratiedefizit]] abzubauen.

Die reale Machtlosigkeit des Parlaments führte jedoch schnell dazu, dass die Europawahlen in den verschiedenen Mitgliedstaaten als Wahlen „zweiten Ranges“ betrachtet wurden. Statt europäischer Themen standen im Mittelpunkt des [[Wahlkampf]]s meist nationale Fragen, und bereits bei der [[Europawahl 1984]] nutzten viele Wähler die Europawahlen, um ihre jeweils nationale Regierung abzustrafen. Die europaweite [[Wahlbeteiligung]] sank bis zur [[Europawahl 2009]] von Wahl zu Wahl und fiel in fast allen Ländern niedriger aus als die Wahlen zum nationalen Parlament. Von dieser niedrigen Wahlbeteiligung profitierten dabei in manchen Mitgliedstaaten auch populistische oder extremistische Gruppierungen, die Sitze im Europäischen Parlament erzielten.

Auch die EU-Vertragsreformen seit den 1990er Jahren (insbesondere der [[Vertrag von Maastricht]] 1992) durch die das Parlament deutlich an Kompetenzen gegenüber den anderen EU-Institutionen hinzugewann, änderten nichts am Trend der sinkenden Wahlbeteiligung und an der Dominanz nationaler Themen im Wahlkampf. Die [[Politische Partei auf europäischer Ebene|europäischen politischen Parteien]] versuchten dieser Entwicklung entgegenzutreten, indem sie gemeinsame europaweite [[Wahlprogramm]]e formulierten. Vorreiter war hierbei die [[Europäische Grüne Partei]] bei der [[Europawahl 2004]]; bei der [[Europawahl 2009]] zogen fast alle anderen Europaparteien nach. Allerdings fanden auch diese Wahlprogramme nur wenig Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit.

[[Datei:The final touches before the live debate (47805223392).jpg|mini|Die Spitzenkandidaten der europäischen Parteienfamilien beim TV-Duell zur [[Europawahl 2019]] im umgebauten Straßburger Plenarsaal]]
Als tiefere strukturelle Gründe hierfür werden vor allem das Fehlen länderübergreifender Listen und Spitzenkandidaten gesehen, die eine gesamteuropäische [[Personalisierung (Politik)|Personalisierung]] der Wahlen ermöglichen würden. Hintergrund ist der vergleichsweise geringe Einfluss des Europaparlaments auf die Bildung der europäischen [[Exekutive]]: Während etwa Regierungschefs auf nationaler Ebene meist vom Parlament gewählt werden, wird der [[Präsident der Europäischen Kommission]] vom [[Europäischer Rat|Europäischen Rat]], also den Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten, nominiert und vom Europaparlament lediglich bestätigt. Allerdings nahm auch hier der Einfluss des Europäischen Parlaments zu: Der Europäische Rat muss inzwischen beim Vorschlag des Präsidentschaftskandidaten nach {{Art.|17|EU|dejure}} Abs.&nbsp;7 [[EU-Vertrag]] die Ergebnisse der vorhergehenden Europawahlen „berücksichtigen“; üblicherweise gehört daher der Kommissionspräsident derjenigen [[Politische Partei auf europäischer Ebene|Europapartei]] an, die im Parlament die stärkste [[Fraktion im Europäischen Parlament|Fraktion]] stellt. Im Vorfeld der [[Europawahl 2009]] hatte es deshalb eine Kampagne unter anderem der [[Europäische Bewegung|Europäischen Bewegung]] und der [[Union Europäischer Föderalisten]] gegeben, die darauf drängten, dass die europäischen Parteien schon im Wahlkampf verschiedene Kandidaten zur Debatte stellen sollten.<ref>[http://www.who-is-your-candidate.eu/ Homepage der Kampagne].</ref>

Auch über eine grundsätzliche Veränderung des Wahlsystems, durch die alle oder ein Teil der Europaabgeordneten nicht mehr über nationale, sondern über europaweite Listen gewählt werden würde, wurde wiederholt diskutiert. Ein entsprechender Vorschlag wurde 2008 von [[Andrew Duff]], dem [[Berichterstatter (Europäisches Parlament)|Berichterstatter]] des Europäischen Parlaments zur Wahlreform, eingebracht<ref>{{Internetquelle |url=https://www.euractiv.de/section/prioritaten-der-eu-fur-2020/news/europaabgeordneter-umfassende-wahlreform-bis-2014-dringend-benotigt-de/ |titel=Europaabgeordneter: „Umfassende“ Wahlreform bis 2014 „dringend benötigt“ (DE) |werk=[[Euractiv]] |hrsg=EURACTIV Deutschland |datum=2008-10-13 |abruf=2019-06-21}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//NONSGML+COMPARL+PE-440.210+03+DOC+PDF+V0//DE&language=DE |titel=Entwurf eines Berichts |titelerg=über einen Vorschlag zur Änderung des Akts vom 20. September 1976 zur Einführung allgemeiner unmittelbarer Wahlen der Abgeordneten des Europäischen Parlaments (2009/2134(INI)) |werk=Ausschuss für konstitutionelle Fragen |datum=2010-05-11 |format=PDF; 300&nbsp;kB |abruf=2019-06-21}}</ref> und am 19. April 2011 vom [[Ausschuss für konstitutionelle Fragen]] verabschiedet.<ref>[[EUobserver]], 19. April 2011: [http://euobserver.com/9/32212 Call for Europeans to elect 25 MEPs from EU-wide list] (englisch).</ref> Darin ist vorgesehen, länderübergreifende europäische Wahllisten einzuführen, für die jede europäische Partei bzw. jede Fraktion des Europäischen Parlaments 25 Kandidaten vorschlagen kann. Das Europäische Parlament hätte neu 751 Abgeordnete aus den nationalen Listen und zusätzlich 25 über die transnationalen Listen gewählte Abgeordnete.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.europarl.europa.eu/de/headlines/content/20110415STO17908/html/Reform-des-Wahlrechts-Parlament-soll-europ%C3%A4ischer-werden |text=Reform des Wahlrechts: Parlament soll europäischer werden |wayback=20110426153413}}</ref> Eine solche Reform würde jedoch eine Veränderung des [[EU-Vertrag]]s notwendig machen und müsste deshalb von allen Mitgliedstaaten der EU ratifiziert werden.

[[Datei:Laophorium Ioannis Claudii Juncker anno 2014.jpg|mini|Wahlkampfbus von [[Jean-Claude Juncker]] 2014]]
Mit der [[Europawahl 2014]] traten die Änderungen aus dem [[Vertrag von Lissabon]] zur Rolle und Relevanz des Europäischen Parlaments ein: Das direkt gewählte Organ in der Europäischen Union wurde in seinen Kompetenzen gestärkt. Somit gewinnt auch die Europawahl als politisches Ereignis zur [[Legitimation (Politikwissenschaft)|Legitimation]] des Europäischen Parlaments an Bedeutung. Infolgedessen wird ein zentrales Argument der [[Nebenwahl-These]] entkräftet. Diese führt die niedrige Wahlbeteiligung bei Europawahlen darauf zurück, dass der Wähler dem Europaparlament und folglich auch seinen Votum wenig Gewicht beimisst. Trotz der neuen Regelung hat sich die Beteiligungsquote in der Wahl 2014 kaum gesteigert.<ref>[http://www.bpb.de/politik/wahlen/europawahl/182651/interesse-und-einstellungen-der-bevoelkerung Interesse und Einstellungen der Bevölkerung. Dossier Europawahlen 2014.] [[Bundeszentrale für politische Bildung]].</ref>

=== Entwicklung der Wahlbeteiligung ===
Während die europaweite [[Wahlbeteiligung]] bis zur [[Europawahl 2009]] kontinuierlich sank, schwankte sie zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten teilweise sehr deutlich. Hoch ist sie in [[Belgien]] und [[Luxemburg]], wo [[Wahlpflicht]] herrscht, aber beispielsweise auch in [[Italien]] und [[Malta]]. Eine besonders niedrige Wahlbeteiligung gab es dagegen üblicherweise im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]], niedrig ist sie auch in mehreren der bei der [[EU-Erweiterung 2004]] neu beigetretenen [[Mittel- und osteuropäische Länder|mittel- und osteuropäischen Staaten]].

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Wahlbeteiligung bei Europawahlen in den einzelnen Ländern, jeweils in Prozent der Wahlberechtigten.

<div style="overflow-x: scroll; width: 100%;">
{| class="wikitable"
|-
! Wahljahr || Gesamt || [[Deutschland|DE]] || [[Österreich|AT]] || [[Frankreich|FR]] || [[Belgien|BE]] || [[Italien|IT]] || [[Luxemburg|LU]] || [[Niederlande|NL]] || [[Dänemark|DK]] || [[Irland|IE]] || [[Vereinigtes Königreich|UK]] || [[Griechenland|GR]] || [[Spanien|ES]] || [[Portugal|PT]] || [[Schweden|SE]] || [[Finnland|FI]] || [[Tschechien|CZ]] || [[Estland|EE]] || [[Republik Zypern|CY]] || [[Lettland|LV]] || [[Litauen|LT]] || [[Ungarn|HU]] || [[Malta|MT]] || [[Polen|PL]] || [[Slowenien|SI]] || [[Slowakei|SK]] || [[Bulgarien|BG]] || [[Rumänien|RO]] || [[Kroatien|HR]]
|-
|style="text-align:right"| [[Europawahl 1979|1979]] || 63,0 || 65,7 || – || 60,7 || 91,4 || 84,9 || 88,9 || 57,8 || 47,8 || 63,6 || 32,2 || ?<br /><small>(1981)</small> || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || –
|-
|style="text-align:right"| [[Europawahl 1984|1984]] || 61,0 || 56,8 || – || 56,7 || 92,2 || 83,4 || 88,8 || 50,6 || 52,4 || 47,6 || 32,6 || 77,2 || 68,9<br /><small>(1987)</small> || 72,4<br /><small>(1987)</small> || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || –
|-
|style="text-align:right"| [[Europawahl 1989|1989]] || 58,5 || 62,3 || – || 48,7 || 90,7 || 81,5 || 87,4 || 47,2 || 46,2 || 68,3 || 36,2 || 79,9 || 54,6 || 51,2 || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || –
|-
|style="text-align:right"| [[Europawahl 1994|1994]] || 56,8 || 60,0 || 67,7<br /><small>(1996)</small> || 52,7 || 90,7 || 74,8 || 88,5 || 35,6 || 52,9 || 44,0 || 36,4 || 71,2 || 59,1 || 35,5 || 41,6<br /><small>(1995)</small> || 60,3<br /><small>(1996)</small> || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || –
|-
|style="text-align:right"| [[Europawahl 1999|1999]] || 49,8 || 45,2 || 49,4 || 46,8 || 91,0 || 70,8 || 87,3 || 30,0 || 50,5 || 50,2 || 24,0 || 75,3 || 63,0 || 40,0 || 38,8 || 31,4 || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || –
|-
|style="text-align:right"| [[Europawahl 2004|2004]] || 45,6 || 43,0 || 42,4 || 43,1 || 90,8 || 73,1 || 91,4 || 39,1 || 47,9 || 59,7 || 38,9 || 62,8 || 45,9 || 38,7 || 37,2 || 41,1 || 27,9 || 26,9 || 71,2 || 41,2 || 48,2 ||38,5 || 82,4 || 20,4 || 28,3 || 16,7 || 29,2<br /><small>(2007)</small> || 29,5<br /><small>(2007)</small> || –
|-
|style="text-align:right"| [[Europawahl 2009|2009]] || 43,0 || 43,3 || 46,0 || 40,7 || 90,4 || 65,1 || 90,8 || 36,8 || 59,5 || 57,6 || 34,7 || 52,6 || 46,0 || 36,8 || 45,5 || 40,3 || 28,2 || 43,9 || 59,4 || 53,7 || 21,0 || 36,3 || 78,8 || 24,5 || 28,3 || 19,6 || 39,0 || 27,7 || 20,8<br /><small>(2013)</small>
|-
|style="text-align:right"| [[Europawahl 2014|2014]] || 42,6 || 48,1 || 45,4 || 42,4 || 89,6 || 57,2 || 85,6 || 37,3 || 56,3 || 52,4 || 35,6 || 60,0 || 43,8 || 33,7 || 51,1 || 39,1 || 18,2 || 36,5 || 44,0 || 30,2 || 47,3 || 29,0 || 74,8 || 23,8 || 24,6 || 13,1 || 35,8 || 32,4 || 25,2
|-
|style="text-align:right"| [[Europawahl 2019|2019]] || 51,0 || 61,5 || 59,3 || 51,0 || 89,0 || 56,1 || 84,1 || 41,8 || 66,0 || 49,3 || 37,0 || 57,9 || 64,3 || 31,0 || 53,3 || 40,7 || 28,7 || 37,6 || 45,0 || 33,6 || 52,9 || 43,4 || 72,6 || 43,0 || 28,3 || 22,7 || 30,8 || 49,0 || 29,7
|-
|style="text-align:right"| [[Europawahl 2024|2024]] || 50,7 || 64,7 || 56,3 || 51,5 || 89,0 || 48,3 || 82,3 || 46,2 || 58,3 || 50,6 || –   || 41,2 || 46,4 || 36,5
|| 53,4 || 40,4 || 36,5 || 37,6 || 58,9 || 33,8 || 29,0 || 59,5 ||73,0 || 40,7 || 41,8 || 34,4 || 33,8 || 52,4 || 21,4 
|}
</div>

== Bisherige Europawahlen ==
Die folgenden Grafiken listen die ''Ergebnisse der Wahl zum Europäischen Parlament'' seit 1979.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.europarl.europa.eu/about-parliament/de/in-the-past/previous-elections |titel=Vorherige Wahlen |werk=Das Parlament |abruf=2019-07-09}}</ref>

{| class="toptextcells"
|- style="text-align:center"
! [[Europawahl 1979|1979]]
! [[Europawahl 1984|1984]]
! [[Europawahl 1989|1989]]
! [[Europawahl 1994|1994]]
|-
|style="text-align:left"| {{Sitzverteilung
                           | Beschriftung = Europaparlament 1979
                           | Land  = EU
                           | Legende = 100
                           | KOM|SOZ|LD|f'los|CDI|EVP|ED|EPD|
                           | SOZ = 112
                           | EVP = 108
                           | ED = 63
                           | KOM = 44
                           | LD = 40
                           | EPD = 22
                           | CDI = 11
                           | f'los = 10
                          }}
|style="text-align:left"| {{Sitzverteilung
                           | Beschriftung = Europaparlament 1984
                           | Land  = EU
                           | Legende = JA
                           | KOM|SOZ|RBW84|LD|f'los|EVP|ED|EDA|ER|
                           | SOZ = 130
                           | EVP = 110
                           | ED = 50
                           | KOM = 41
                           | LD = 31
                           | EDA = 29
                           | RBW84 = 20
                           | RBW Link = [[Regenbogenfraktion (1984–1989)|RBW]]
                           | ER = 16
                           | f'los = 7
                          }}
|style="text-align:left"| {{Sitzverteilung
                           | Beschriftung = Europaparlament 1989
                           | Land  = EU
                           | Legende = JA
                           | KOM|VEL|Grüne|SOZ|RBW89|LDR|f'los|EVP|ED|EDA|DR|
                           | SOZ = 180
                           | EVP = 121
                           | ED = 34
                           | KOM = 14
                           | KOM Link = [[Koalition der Linken|KdL]]
                           | VEL Link = [[Fraktion der Vereinigten Europäischen Linken (1989–1993)|VEL]]
                           | VEL = 28
                           | LDR = 49
                           | EDA = 20
                           | RBW89 = 13
                           | RBW Link = [[Regenbogenfraktion (1989–1994)|RBW]]
                           | DR = 17
                           | Grüne = 30
                           | f'los = 12
                          }}
|style="text-align:left"| {{Sitzverteilung
                           | Beschriftung = Europaparlament 1994
                           | Land  = EU
                           | Legende = JA
                           | VEL|Grüne|SPE|ERA|f'los|ELDR|EVP|EN|FE|EDA|
                           | SPE = 198
                           | EVP = 156
                           | VEL = 28
                           | ELDR = 44
                           | EDA = 26
                           | EN = 19
                           | Grüne = 23
                           | f'los = 27
                           | FE = 27
                           | ERA = 19
                          }}
|- style="text-align:center"
! [[Europawahl 1999|1999]]
! [[Europawahl 2004|2004]]
! [[Europawahl 2009|2009]]
! [[Europawahl 2014|2014]]
|-
|style="text-align:left"| {{Sitzverteilung
                           | Beschriftung = Europaparlament 1999
                           | Land  = EU
                           | Legende = JA
                           | VEL|SPE|G/EFA|f'los|ELDR|EVP-ED|EDU|UEN|TDI|
                           | SPE = 180
                           | EVP-ED = 233
                           | VEL = 42
                           | ELDR = 50
                           | G/EFA = 48
                           | f'los = 9
                           | EDU = 16
                           | UEN = 30
                           | TDI = 18
                          }}
|style="text-align:left"| {{Sitzverteilung
                           | Beschriftung = Europaparlament 2004
                           | Land  = EU
                           | Legende = JA
                           | VEL|SOZ|G/EFA|f'los|ALDE|EVP-ED|I/D|UEN|
                           | SOZ   = 200
                           | EVP-ED = 268
                           | VEL = 41
                           | ALDE = 88
                           | G/EFA = 42
                           | f'los = 29
                           | I/D = 37
                           | UEN = 27
                          }}
|style="text-align:left"| {{Sitzverteilung
                           | Beschriftung = Europaparlament 2009
                           | Land  = EU
                           | Legende = JA
                           | VEL|S&D|G/EFA|f'los|ALDE|EVP|ECR|EFD|
                           | S&D = 184
                           | EVP = 265
                           | VEL = 35
                           | ALDE = 84
                           | G/EFA = 55
                           | f'los = 27
                           | EFD = 32
                           | ECR = 54
                          }}
|style="text-align:left"| {{Sitzverteilung
                           | Beschriftung = Europaparlament 2014
                           | Land  = EU
                           | Legende = JA
                           | VEL|S&D|G/EFA|f'los|ALDE|EVP|ECR|EFDD|
                           | S&D = 191
                           | EVP = 221
                           | VEL = 52
                           | ALDE = 67
                           | G/EFA = 50
                           | f'los = 52
                           | EFDD = 48
                           | ECR = 70
                          }}
|- style="text-align:center"
! [[Europawahl 2019|2019]]
! [[Europawahl 2024|2024]]
|-
|style="text-align:left"| {{Sitzverteilung
                           | Beschriftung = Europaparlament 2019
                           | Land = EU
                           | Legende = JA
                           | GUE/NGL|S&D|G/EFA|f'los|RE|EVP|EKR|ID|
                           | S&D = 154
                           | EVP = 182
                           | GUE/NGL = 41
                           | RE = 108
                           | G/EFA = 75
                           | f'los = 56
                           | EKR = 62
                           | ID = 73
                          }}
|style="text-align:left"| {{Sitzverteilung
                           | Beschriftung = Europaparlament 2024
| Land = EU
                           | Legende = JA
|Linke|S&D|G/EFA|RE|EVP|ECR|PfE|ESN|f'los|

| Linke = 46
| S&D = 136
| G/EFA = 53
| RE = 77
| EVP = 188
| ECR = 78
| PfE = 84
| ESN = 25
| f'los = 33
}}
|}

{{:Sitzverteilung im Europäischen Parlament nach Fraktionen}}

=== Bisherige Europawahlen in Deutschland ===
{{Hauptartikel|Ergebnisse der Wahlen zum Europäischen Parlament in Deutschland}}
{| class="wikitable" style="text-align:right;"
|-
!
!colspan="2" style="background-color:#DDDDFF"| [[Christlich-Demokratische Union|CDU]]
!colspan="2" style="background-color:#DDDDFF"| [[Christlich-Soziale Union|CSU]]
!colspan="2" style="background-color:#FFDDDD"| [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]
!colspan="2" style="background-color:#FFFFDD"| [[Freie Demokratische Partei|FDP]]
!colspan="2" style="background-color:#DDFFDD"| [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]
!colspan="2" style="background-color:#FFC0CB"| [[Die Linke|Linke]]{{FN|P|gruppe=DE}}
!colspan="2" style="background-color:#7FDBFF"| [[Alternative für Deutschland|AfD]]
!colspan="2" style="background-color:#DCDCDC"| Andere
! Sitze
! Beteiligung
|-
|style="text-align:left"| [[Europawahl in Deutschland 1979|1979]]
|style="background:#DDDDFF"| 39,1 %
|style="background:#DDDDFF"| 32+2{{FN|B|gruppe=DE}}
|style="background:#DDDDFF"| 10,1 %
|style="background:#DDDDFF"| 8
|style="background:#FFDDDD"| 40,8 %
|style="background:#FFDDDD"| 34+1{{FN|B|gruppe=DE}}
|style="background:#FFFFDD"| 6,0 %
|style="background:#FFFFDD"| 4
|style="background:#DDFFDD"| 3,2 %
|style="background:#DDFFDD"| –
|colspan="2" style="background:#FFC0CB; text-align:center;"| –
|colspan="2" style="background:#7FDBFF; text-align:center;"| –
|style="background:#DCDCDC"| 0,8 %
|style="background:#DCDCDC"| –
| <!--Sitze-->78+3{{FN|B|gruppe=DE}}
| <!--Beteiligung-->65,7 %
|-
|style="text-align:left"| [[Europawahl in Deutschland 1984|1984]]
|style="background:#DDDDFF"| 37,5 %
|style="background:#DDDDFF"| 32+2{{FN|B|gruppe=DE}}
|style="background:#DDDDFF"| 8,5 %
|style="background:#DDDDFF"| 7
|style="background:#FFDDDD"| 37,4 %
|style="background:#FFDDDD"| 32+1{{FN|B|gruppe=DE}}
|style="background:#FFFFDD"| 4,8 %
|style="background:#FFFFDD"| –
|style="background:#DDFFDD"| 8,2 %
|style="background:#DDFFDD"| 7
|colspan="2" style="background:#FFC0CB; text-align:center;"| –
|colspan="2" style="background:#7FDBFF; text-align:center;"| –
|style="background:#DCDCDC"| 3,7 %
|style="background:#DCDCDC"| –
| <!--Sitze-->78+3{{FN|B|gruppe=DE}}
| <!--Beteiligung-->56,8 %
|-
|style="text-align:left"| [[Europawahl in Deutschland 1989|1989]]
|style="background:#DDDDFF"| 29,5 %
|style="background:#DDDDFF"| 24+1{{FN|B|gruppe=DE}}
|style="background:#DDDDFF"| 8,2 %
|style="background:#DDDDFF"| 7
|style="background:#FFDDDD"| 37,1 %
|style="background:#FFDDDD"| 30+1{{FN|B|gruppe=DE}}
|style="background:#FFFFDD"| 5,6 %
|style="background:#FFFFDD"| 4
|style="background:#DDFFDD"| 8,4 %
|style="background:#DDFFDD"| 7+1{{FN|B|gruppe=DE}}
|colspan="2" style="background:#FFC0CB; text-align:center;"| –
|colspan="2" style="background:#7FDBFF; text-align:center;"| –
|style="background:#DCDCDC"| 10,8 %
|style="background:#DCDCDC"| 6{{FN|R|gruppe=DE}}
| <!--Sitze-->78+3{{FN|B|gruppe=DE}}
| <!--Beteiligung-->62,3 %
|-
|style="text-align:left"| [[Europawahl in Deutschland 1994|1994]]
|style="background:#DDDDFF"| 32,0 %
|style="background:#DDDDFF"| 39
|style="background:#DDDDFF"| 6,8 %
|style="background:#DDDDFF"| 8
|style="background:#FFDDDD"| 32,2 %
|style="background:#FFDDDD"| 40
|style="background:#FFFFDD"| 4,1 %
|style="background:#FFFFDD"| –
|style="background:#DDFFDD"| 10,1 %
|style="background:#DDFFDD"| 12
|style="background:#FFC0CB"| 4,7 %
|style="background:#FFC0CB"| –
|colspan="2" style="background:#7FDBFF; text-align:center;"| –
|style="background:#DCDCDC"| 10,2 %
|style="background:#DCDCDC"| –
| <!--Sitze-->99
| <!--Beteiligung-->60,0 %
|-
|style="text-align:left"| [[Europawahl in Deutschland 1999|1999]]
|style="background:#DDDDFF"| 39,3 %
|style="background:#DDDDFF"| 43
|style="background:#DDDDFF"| 9,4 %
|style="background:#DDDDFF"| 10
|style="background:#FFDDDD"| 30,7 %
|style="background:#FFDDDD"| 33
|style="background:#FFFFDD"| 3,0 %
|style="background:#FFFFDD"| –
|style="background:#DDFFDD"| 6,4 %
|style="background:#DDFFDD"| 7
|style="background:#FFC0CB"| 5,8 %
|style="background:#FFC0CB"| 6
|colspan="2" style="background:#7FDBFF; text-align:center;"| –
|style="background:#DCDCDC"| 5,4 %
|style="background:#DCDCDC"| –
| <!--Sitze-->99
| <!--Beteiligung-->45,2 %
|-
|style="text-align:left"| [[Europawahl in Deutschland 2004|2004]]
|style="background:#DDDDFF"| 36,5 %
|style="background:#DDDDFF"| 40
|style="background:#DDDDFF"| 8,0 %
|style="background:#DDDDFF"| 9
|style="background:#FFDDDD"| 21,5 %
|style="background:#FFDDDD"| 23
|style="background:#FFFFDD"| 6,1 %
|style="background:#FFFFDD"| 7
|style="background:#DDFFDD"| 11,9 %
|style="background:#DDFFDD"| 13
|style="background:#FFC0CB"| 6,1 %
|style="background:#FFC0CB"| 7
|colspan="2" style="background:#7FDBFF; text-align:center;"| –
|style="background:#DCDCDC"| 9,8 %
|style="background:#DCDCDC"| –
| <!--Sitze-->99
| <!--Beteiligung-->43,0 %
|-
| [[Europawahl in Deutschland 2009|2009]]
|style="background:#DDDDFF"| 30,7 %
|style="background:#DDDDFF"| 34
|style="background:#DDDDFF"| 7,2 %
|style="background:#DDDDFF"| 8
|style="background:#FFDDDD"| 20,8 %
|style="background:#FFDDDD"| 23
|style="background:#FFFFDD"| 11,0 %
|style="background:#FFFFDD"| 12
|style="background:#DDFFDD"| 12,1 %
|style="background:#DDFFDD"| 14
|style="background:#FFC0CB"| 7,5 %
|style="background:#FFC0CB"| 8
|colspan="2" style="background:#7FDBFF; text-align:center;"| –
|style="background:#DCDCDC"| 10,7 %
|style="background:#DCDCDC"| –
| <!--Sitze-->99
| <!--Beteiligung-->43,3 %
|-
|style="text-align:left"| [[Europawahl in Deutschland 2014|2014]]
|style="background:#DDDDFF"| 30,0 %
|style="background:#DDDDFF"| 29
|style="background:#DDDDFF"| 5,4 %
|style="background:#DDDDFF"| 5
|style="background:#FFDDDD"| 27,3 %
|style="background:#FFDDDD"| 27
|style="background:#FFFFDD"| 3,4 %
|style="background:#FFFFDD"| 3
|style="background:#DDFFDD"| 10,7 %
|style="background:#DDFFDD"| 11
|style="background:#FFC0CB"| 7,4 %
|style="background:#FFC0CB"| 7
|style="background:#7FDBFF"| 7,1 %
|style="background:#7FDBFF"| 7
|style="background:#DCDCDC"| 8,7 %
|style="background:#DCDCDC"| 7{{FN|A|gruppe=DE}}
| <!--Sitze-->96
| <!--Beteiligung-->48,0 %
|-
|style="text-align:left"| [[Europawahl in Deutschland 2019|2019]]
|style="background:#DDDDFF"| 22,6 %
|style="background:#DDDDFF"| 23
|style="background:#DDDDFF"| 6,3 %
|style="background:#DDDDFF"| 6
|style="background:#FFDDDD"| 15,8 %
|style="background:#FFDDDD"| 16
|style="background:#FFFFDD"| 5,4 %
|style="background:#FFFFDD"| 5
|style="background:#DDFFDD"| 20,5 %
|style="background:#DDFFDD"| 21
|style="background:#FFC0CB"| 5,5 %
|style="background:#FFC0CB"| 5
|style="background:#7FDBFF"| 11,0 %
|style="background:#7FDBFF"| 11
|style="background:#DCDCDC"| 12,9 %
|style="background:#DCDCDC"| 9{{FN|D|gruppe=DE}}
| <!--Sitze-->96
| <!--Beteiligung-->61,4 %
|-
|style="text-align:left"| [[Europawahl in Deutschland 2024|2024]]
|style="background:#DDDDFF"| 23,7 %
|style="background:#DDDDFF"| 23
|style="background:#DDDDFF"| 6,3 %
|style="background:#DDDDFF"| 6
|style="background:#FFDDDD"| 13,9 %
|style="background:#FFDDDD"| 14
|style="background:#FFFFDD"| 5,2 %
|style="background:#FFFFDD"| 5
|style="background:#DDFFDD"| 11,9 %
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{{FNBox|{{FNZ|P|1994 bis 2004 [[Partei des Demokratischen Sozialismus|PDS]]|gruppe=DE}}
  {{FNZ|B|Drei weitere Abgeordnete wurden vom [[West-Berlin]]er Abgeordnetenhaus ernannt|gruppe=DE}}
  {{FNZ|R|1989 Sechs Abgeordnete der Partei [[Die Republikaner|REP]]|gruppe=DE}}
  {{FNZ|A|2014 je ein Sitz für [[Freie Wähler (Bundesvereinigung)|Freie Wähler]], [[Piratenpartei Deutschland|Piraten]], [[Partei Mensch Umwelt Tierschutz|Tierschutzpartei]], [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]], [[Familien-Partei Deutschlands|Familie]], [[Ökologisch-Demokratische Partei|ÖDP]], [[Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative|Die PARTEI]]|gruppe=DE}}
{{FNZ|D|2019 je zwei Sitze für [[Freie Wähler (Bundesvereinigung)|Freie Wähler]] und [[Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative|Die PARTEI]], je ein Sitz für [[Piratenpartei Deutschland|Piraten]], [[Partei Mensch Umwelt Tierschutz|Tierschutzpartei]], [[Familien-Partei Deutschlands|Familie]], [[Ökologisch-Demokratische Partei|ÖDP]] und [[Volt Deutschland|Volt]]|gruppe=DE}}
{{FNZ|E|2024 sechs Sitze BSW, je drei Sitze für Freie Wähler und Volt, zwei Sitze Die PARTEI, je ein Sitz für Tierschutzpartei, Familien-Partei, ÖDP und [[Partei des Fortschritts|PDF]]|gruppe=DE}}
}}

=== Bisherige Europawahlen in Österreich ===
{{Hauptartikel|Ergebnisse der Wahlen zum Europäischen Parlament in Österreich}}
{| class="wikitable" style="text-align:right;"
|-
!
!colspan="2" style="background-color:#DDDDFF; text-align:right; width:11%;"| [[Österreichische Volkspartei|ÖVP]]
!colspan="2" style="background-color:#FFDDDD; text-align:right; width:11%;"| [[Sozialdemokratische Partei Österreichs|SPÖ]]
!colspan="2" style="background-color:#FAEBD7; text-align:right; width:11%;"| [[Liste Dr. Martin|MARTIN]]
!colspan="2" style="background-color:#E0FFFF; text-align:right; width:11%;"| [[Freiheitliche Partei Österreichs|FPÖ]]
!colspan="2" style="background-color:#DDFFDD; text-align:right; width:11%;"| [[Die Grünen – Die Grüne Alternative|Grüne]]
!colspan="2" style="background-color:#FFFFDD; text-align:right; width:11%;"| [[NEOS – Das Neue Österreich und Liberales Forum|NEOS]]{{FN|N|gruppe=AT}}
!colspan="2" style="background-color:#DCDCDC; text-align:right; width:11%;"| Andere
! Sitze
! Beteiligung
|-
|style="text-align:left"| [[Europawahl in Österreich 1996|1996]]{{FN|B|gruppe=AT}}
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|style="text-align:left"| [[Europawahl in Österreich 1999|1999]]
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|style="text-align:left"| [[Europawahl in Österreich 2004|2004]]
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|style="text-align:left"| [[Europawahl in Österreich 2009|2009]]
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|-
|style="text-align:left"| [[Europawahl in Österreich 2014|2014]]
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|-
|style="text-align:left"| [[Europawahl in Österreich 2019|2019]]
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| <!--Sitze--> 18+1{{FN|X|gruppe=AT}}
| <!--Beteiligung--> 59,8 %
|-
|style="text-align:left"| [[Europawahl in Österreich 2024|2024]]
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| 20<!--Sitze-->{{FN|X|gruppe=AT}}
| <!--Beteiligung-->56,3 %
|}
{{FNBox|
  {{FNZ|B|Nachwahl zum Europaparlament nach dem Beitritt 1995|gruppe=AT}}
  {{FNZ|N|1996/1999 [[Liberales Forum]], 2009 [[JUNOS – Junge liberale NEOS|Junge Liberale Österreich]]|gruppe=AT}}
  {{FNZ|L|Zwei weitere Sitze nach Inkrafttreten des [[Vertrag von Lissabon|Vertrags von Lissabon]]|gruppe=AT}}
  {{FNZ|Z|Ein Sitz nach Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon für das [[Bündnis Zukunft Österreich|BZÖ]]|gruppe=AT}}
  {{FNZ|X|Ein Sitz nach dem Ausscheiden des Vereinigten Königreichs aus der EU|gruppe=AT}}
}}

=== Bisherige Europawahlen in weiteren Ländern ===
* [[Ergebnisse der Wahlen zum Europäischen Parlament in Dänemark]]
* [[Ergebnisse der Wahlen zum Europäischen Parlament in Luxemburg]]
* [[Sitzverteilung der Abgeordneten des Vereinigten Königreichs im Europäischen Parlament]]

== Literatur ==
* Andreas M. Wüst, Markus Tausendpfund: [http://www.bpb.de/publikationen/8WIAES,0,30_Jahre_Europawahlen.html ''30 Jahre Europawahlen''.] In: [[APuZ]] 23–24/2009, S.&nbsp;3–9.
* Jürgen Wilke, Christian Schäfer, Melanie Leidecker 2011: ''Mit kleinen Schritten aus dem Schatten: Haupt- und Nebenwahlkämpfe in Tageszeitungen am Beispiel der Bundestags- und Europawahlen 1979–2009.'' In: Jens Tenscher (Hrsg.): ''Superwahljahr 2009. Vergleichende Analysen aus Anlass der Wahlen zum Deutschen Bundestag und zum Europäischen Parlament.'' VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2011, S.&nbsp;155–179.

== Weblinks ==
{{Commonscat|European Parliament elections|Europawahl}}
{{Wiktionary|Europawahl}}
{{Wikinews|Kategorie:Europawahl|Europawahl}}
* [https://www.bundeswahlleiter.de/dam/jcr/db945d8c-43b6-4fba-bb6e-f7d9dba5f66b/direktwahlakt.pdf ''Direktwahlakt''.] (PDF; 85&nbsp;kB) Seite des deutschen Bundeswahlleiters
* [http://www.wahlrecht.de/ausland/europa.htm Übersicht über die Wahlsysteme bei der Europawahl in den verschiedenen Mitgliedstaaten]
* [http://www.mzes.uni-mannheim.de/d7/de/pages/mannheimer-dokumentation-der-amtlichen-europawahlergebnisse-1979-bis-2004 Dokumentation der amtlichen Europawahlergebnisse in den EU-Mitgliedstaaten 1979–2004]
* [http://www.europeanelectionstudies.net/ European Election Studies] – Analysen zu den Europawahlen seit 1979 (auf Englisch)
* [http://www.sueddeutsche.de/politik/europawahl-eu-staaten-beschliessen-sperrklausel-gegen-deutsche-kleinstparteien-1.4006378 EU-Staaten beschließen Sperrklausel gegen deutsche Kleinstparteien]

=== Deutschland ===
* [http://www.bpb.de/europawahl Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung zur Europawahl]
* {{§§|euwg|juris|text=Text des Europawahlgesetzes}}
* {{§§|euwo_1988|juris|text=Text der Europawahlordnung}}
* [http://www.bundeswahlleiter.de/de/europawahlen/fruehere_europawahlen/ Ergebnisse und Wählerstatistik aller Europawahlen in Deutschland]
* {{Internetquelle
   |autor=Kolja Bartsch
   |url=https://www.bundestag.de/resource/blob/494484/72b2f0e435d6fe5a65204734003b1ef1/Wahlgeschichte-der-Europawahlen-in-Deutschland-seit-1979-data.pdf
   |titel=Wahlgeschichte der Europawahlen in Deutschland seit 1979
   |werk=Fachbereich WD 1, Geschichte, Zeitgeschichte und Politik
   |datum=2016-01-15
   |format=PDF; 93,4&nbsp;kB
   |abruf=2019-06-11}}
* [[Peter-Christian Müller-Graff]]: {{YouTube |id=xJG9hxqGfO8 |titel=Vortrag „40 Jahre Direktwahl des Europäischen Parlaments“}}

=== Österreich ===
* [https://www.bmi.gv.at/412/Europawahlen/start.aspx Europawahlen] (Informationsseite des Bundesinnenministeriums)
* [https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10001436 Bundesgesetz über die Wahl der von Österreich zu entsendenden Abgeordneten zum Europäischen Parlament (Europawahlordnung – EuWO)]
* [https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10001437 Bundesgesetz über die Führung ständiger Evidenzen der Wahl- und Stimmberechtigten bei Wahlen zum Europäischen Parlament (Europa-Wählerevidenzgesetz – EuWEG)]

== Einzelnachweise ==
<references responsive />

{{Navigationsleiste Europawahlen}}

{{Normdaten|TYP=s|GND=4113482-5}}

[[Kategorie:Europawahl| ]]
[[Kategorie:Europäisches Parlament]]