Quelltext der Seite 7,5-cm-KwK 40

{{Infobox Artillerie
| Bild = Bilderatlas, 7,5-cm-KwK 40 mit kugelförmiger Mündungsbremse.png
| Bildunterschrift = 7,5-cm-KwK 40 mit kugelförmiger Mündungsbremse
| Militärische Bezeichnung = 75-mm-Kampfwagenkanone
| Hersteller Bezeichnung = 
| Einsatzland = [[NS-Staat|Deutsches Reich]]
| Entwickler / Hersteller = [[Rheinmetall]]-[[Borsig (Unternehmen)|Borsig]]
| Entwicklungsjahr = 
| Herstellerland = {{DEU-1935|NS-Staat|Deutsches Reich}}
| Produktionsstart = 1940
| Produktionsende = 1945
| Waffenkategorie = Kanone
| Rohrlänge = 3.225 oder 3.600 mm
| Rohrdurchmesser = 
| Kaliber = 75 mm
| Kaliberlänge = L/43 oder L/48
| Geschossgewicht = 
| Maximale Schussweite = 
| Kadenz = 
| Feuerarten = 
| Mündungsgeschwindigkeit_V0 = 
| Mündungsenergie_E0 = 
| Höhenrichtbereich = 
| Seitenrichtbereich = 360°
| Besonderheiten = 
}}
[[Datei:Bundesarchiv Bild 101I-154-1991-24A, Russland, Sturmgeschütz, Ausbau der Kanone.jpg|mini|'''7,5-cm-KwK 40 L/43''' am Flaschenzug]]
[[Datei:Panzermuseum Munster 2010 0125.JPG|mini|hochkant|Granatpatrone '''75 × 495 mm R''' für ''KwK 40/StuK 40'']]
[[Datei:German 7.5-cm-PzGr. 39.svg|mini|hochkant|Schnittzeichnung '''7,5-cm-PzGr. 39''']]
Die '''7,5-cm-KwK 40''' war eine vielseitig verwendete [[Kampfwagenkanone]] (kurz: '''KwK)''', die mit der [[Kaliber]]länge L/43 als Hauptbewaffnung/Turmkanone im mittleren Panzerkampfwagen [[Panzer IV]] (z.&nbsp;B. Ausf. F) eingebaut wurde, aber auch in den Sturmgeschützen [[Sturmgeschütz III|III Ausf. G]] und [[Sturmgeschütz IV|IV]] mit der Kaliberlänge L/48 als [[Kanone|Sturmkanone]] (kurz: '''StuK''') im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zum Einsatz kam.

== Geschichte und Einsatz ==
Eine Kampfwagenkanone, die in ein sogenanntes [[Sturmgeschütz]] eingebaut worden ist, wurde als Sturmkanone bezeichnet. Die 7,5-cm-KwK 40 ist also auch als 7,5-cm-StuK 40 in Erscheinung getreten, um die Feinde zu verwirren.

Die Entwicklung dieser Waffe geht im Wesentlichen auf die bereits einsatzerprobte und bewährte Panzerabwehrkanone [[7,5-cm-PaK 40]] zurück. Aus Gründen der begrenzten Staumöglichkeiten für die Munition im Gefechtsfahrzeug wurde die kürzere Kartusche 75 × 495&nbsp;mm R<ref>{{Webarchiv |url=http://www.quarryhs.co.uk/ammotable8.htm |text=75 mm Calibre Cartridges |wayback=20141129075227}}</ref> anstatt der bei der 7,5-cm-PaK 40 üblichen 75 × 714&nbsp;mm R PaK-Granatpatrone verwendet. Die Kanone wurde in den Kaliberlängen L/43 (Rohrlänge 3.225&nbsp;mm) oder L/48 (Rohrlänge 3.600&nbsp;mm) hergestellt. Gemeinsam mit der PaK 40 gehörte die KwK 40 oder StuK 40 zu den am häufigsten eingesetzten Waffen zur Bekämpfung gepanzerter Ziele der deutschen Wehrmacht.

Die Version L/43 war die Hauptwaffe des Panzers IV von April 1942 bis Juni 1943. Dort wurden die etwa 225 zur Auslieferung gelangten Kanonen der Ausführung F2 mit einer [[Mündungsbremse]] ausgestattet. Bis 1945 kam es immer wieder zu Änderungen zwecks Kampfwertsteigerung.

'''Mündungsbremse PaK 40 / KwK 40 (Detailansicht):'''
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 75 PaK 40 Mikkeli 5.JPG|Mündungsbremse (zweifach, sphärisch) an einer 7,5-cm-PaK 40 ''Finnisches Infanterie-Museum in Mikkeli''
 Panzermuseum Munster 2010 0133.JPG|Mündungsbremse (zweifach, sphärisch) an einer 7,5-cm-KwK 40 ''[[Deutsches Panzermuseum Munster]]''
</gallery>

Exakte Angaben bezüglich Ausrüstungsvarianten mit den beiden unterschiedlichen Kaliberlängen sind heute kaum nachvollziehbar, weil die zugänglichen Quellen zum Teil Unterschiede aufweisen. So kam es selbst innerhalb einzelner Ausführungsvarianten von [[Sonderkraftfahrzeug]]en durch Modernisierung und Nachrüstung zu Abweichungen. So wurden beispielsweise nur rund 120 StG III / Ausführung F mit der Kaliberlänge L/43 ausgestattet; die restlichen 246 Waffensysteme kamen bereits mit L/48 zum Einsatz. Die StG III / Ausführungen F/8 und G waren ebenfalls mit der L/48-Kanone ausgerüstet. Die 780 Originaleinheiten des [[Jagdpanzer IV|Jagdpanzers IV]] waren mit der PaK 39 Ausführung L/48 bewaffnet; die späteren Jagdpanzer IV/70 trugen die StuK 42 L/70.

Das 375&nbsp;mm längere Rohr der L/48-Ausführung hatte bessere Leistungen bei der Bekämpfung gepanzerter Ziele, weshalb diese Waffe seit etwa 1942 und bis zum Ende des Krieges zur Standardausrüstung wurde. Die Kanone besaß einen elektrischen Feuermechanismus mit halbautomatischem [[Verschluss (Waffentechnik)|Verschluss]]. Die bis zum Kriegsende verwendete Patronenmunition hatte weiterhin einheitlich das Kaliber 75 × 495&nbsp;mm R (R = Rand-Kartusche).

; Trägerplattformen der Ausführung L/48 von Juni 1942 bis April 1945
* 6.000 Einheiten Panzer IV Ausführungen G, H, J von insgesamt 8.800 Einheiten Panzer IV
* 7.720 Einheiten StG III Ausführung G; 246 Ausfertigung F; 250 Ausführung F/8
* 1.139 Einheiten StuG IV (hier Komplettausrüstung)
* 780 Einheiten Jagdpanzer IV

== Munitionsarten ==
Mit dieser Kanone konnten unter Verwendung der 75 × 495&nbsp;mm Randkartusche im Wesentlichen die folgenden Munitionstypen verschossen werden.
* K.Gr.rot.Pz. – Kanonengranate rot (Leuchtspur) Panzer(brechend mit Schutzkappe)
* 7,5 cm [[PzGr. 39|Pzgr. Patr. 39]] – 7,5-cm-Panzergranat-Patrone 1939, panzerbrechend, mit Kappe und ballistischer Haube – Projektil hochexplosiv<gallery mode="nolines">
H. Dv. 119-324, 7,5 cm Pzgr. Patr. 39 Kw K 40 (gedreht).png
</gallery>
* 7,5 cm [[PzGr. 40|Pzgr. Patr. 40]] – 7,5-cm-Panzergranat-Patrone 1940 (Wuchtgeschoss, Hartkernmunition oder Hartkerngeschoss) für Kampfwagenkanone 1940<gallery mode="nolines">
H. Dv. 119-324, 7,5 cm Pzgr. Patr. 40 Kw K 40 (gedreht).png
</gallery>
* 7,5 cm Pzgr. Patr. 40 (W) – 7,5-cm-Panzergranat-Patrone 1940 (Weicheisen) (Wuchtgeschoss, Hartkernmunition oder Hartkerngeschoss) für Kampfwagenkanone 1940<gallery mode="nolines">
H. Dv. 119-324, 7,5 cm Pzgr. Patr. 40 (W) Kw K 40 (gedreht).png
</gallery>
* 7,5 cm [[Gr. 38HL|Gr. Patr. 38 Hl/B]] – 7,5-cm-Granat-Patrone 1938 mit Hohlladung, Ausführung B für Kampfwagenkanone 1940<gallery mode="nolines">
H. Dv. 119-324, 7,5 cm Gr. Patr. 38 Hl-B Kw K 40 (gedreht).png
</gallery>
* 7,5 cm Gr. Patr. 38 Hl/C – 7,5-cm-Granat-Patrone 1938 mit Hohlladung, Ausführung C für Kampfwagenkanone 1940<gallery mode="nolines">
H. Dv. 119-324, 7,5 cm Gr. Patr. 38 Hl-C Kw K 40 (gedreht).png
</gallery>
* 7,5 cm Nbgr. Patr. 34 – 7,5-cm-Nebelgranat-Patrone für Kampfwagenkanone 1940<gallery mode="nolines">
H. Dv. 119-324, 7,5 cm Nbgr. Patr. Kw K 40 (gedreht).png
</gallery>
* 7,5 cm Sprgr. Patr. 34 – 7,5-cm-Sprengranat-Patrone 1934 (mit Sprengsatz hochexplosiv - HE) für Kampfwagenkanone 1940<gallery mode="nolines">
H. Dv. 119-324, 7,5 cm Sprgr. Patr. 34 Kw K 40 (gedreht).png
</gallery>
* Luftdichter Patronenbehälter für die 7,5 cm Munition der Kampfwagenkanone 1940<gallery mode="nolines">
H. Dv. 119-324, Luftdichter Patronenbehälter 7,5 cm Kw K 40 (gedreht).png
</gallery>

Mittlere Durchschlagskraft gegen [[RHA|homogene, gewalzte Panzerstahlplatten]] bei einem Auftreffwinkel von 30° zur Vertikalen des Panzerfahrzeugs.<ref>{{Internetquelle |url=https://panzerworld.com/armor-penetration-table |titel=Armor Penetration Table |abruf=2020-02-14}}</ref>

{| class="wikitable"
|-
|+ verschiedene Munitionsart und [[Durchschlagskraft]]
|-
! rowspan="1" colspan="2"| Kampfwagenkanone
! rowspan="2"| Typ Munition<br /><small>(Projektil)</small>
! rowspan="2"| [[Mündungsgeschwindigkeit|<small>Mündungs-<br />geschwindigkeit</small>]]<br />(<math>v_0</math>)
! colspan="5"| Durchschlagskraft nach …
|-
! Bezeichnung
! Rohrlänge
! 100 m !! 500 m !! 1000 m !! 1500 m !! 2000 m
|-
! 7,5-cm-KwK 37 L/24
| 1.800 mm
| PzGr. 39/43
| 385 m/s
| 41&nbsp;mm
| 39&nbsp;mm
| 35&nbsp;mm
| 33&nbsp;mm
| 30&nbsp;mm
|-
! 7,5-cm-KwK 40 L/43
| 3.225 mm
| PzGr. 39
| 740 m/s
| 99&nbsp;mm
| 91&nbsp;mm
| 82&nbsp;mm
| 72&nbsp;mm
| 63&nbsp;mm
|-
! 7,5-cm-KwK 40 L/48
| 3.600 mm
| PzGr. 39
| 790 m/s
| 106&nbsp;mm
| 96&nbsp;mm
| 85&nbsp;mm
| 74&nbsp;mm
| 64&nbsp;mm
|}

== Trägerplattformen KwK oder PaK/StuK-Ausführung ==
=== L/43 ===
* [[Panzer IV|Sd.Kfz.161/1 Panzerkampfwagen IV Ausf. F2/G]]
* [[Sturmgeschütz III|Sd.Kfz.142/1 Sturmgeschütz III (StuG III) Ausf. F]] StuK 40

<gallery perrow="2">
 Panzer IV 1.jpg|{{center| Panzer IV/F2 mit KwK 40}}
 Munster StugIIIF Modell (dark1).jpg|{{center| StuG III/F mit StuK 40}}
</gallery>

=== L/48 ===
* [[Panzer IV|Sd.Kfz.161/2 Panzerkampfwagen IV Ausf. G]] (nur letzte Ausf. G.)
* [[Panzer IV|Sd.Kfz.161/2 Panzerkampfwagen IV Ausf. H/J]]
* [[Sturmgeschütz III|Sd.Kfz.142/1 Sturmgeschütz III (StuG III) Ausf. F/8]] StuK 40
* [[Sturmgeschütz III|Sd.Kfz.142/2 Sturmgeschütz III (StuG III) Ausf. G]] StuK 40 mit Saukopfblende
* [[Jagdpanzer IV|Sd.Kfz.162 Jagdpanzer IV]] PaK 39
* [[Sturmgeschütz IV|Sd.Kfz.167 Sturmgeschütz IV (StuG IV)]] StuK 40

<gallery perrow="6">
 SdKfz161-1-1.jpg|{{center| Panzer IV/F mit KwK 40}}
 Sturmgeschuetz 40 IIIG Sins 2.jpg|{{center| StuG III/G mit StuK 40}}
 StuG III G 1 sk.jpg|{{center|StuG III Ausf. G}}
 StuGIII.jpg|{{center|StuG III Ausf. F/8 (Sd.Kfz.142/1)}}
 Sturmgeschutz iv Muzeum Broni Pancernej CSWL 2.JPG|{{center| Sd.Kfz.167 Sturmgeschütz IV (StuG IV) StuK 40}}
 SdKfz162.jpg|{{center|Sd.Kfz. 162 mit PaK 39}}
</gallery>

== Siehe auch ==
{{Commonscat|7.5 cm KwK 40|7,5-cm-KwK 40}}
* [[Liste der Sonderkraftfahrzeuge der Wehrmacht]]
* [[Liste von Kettenfahrzeugen der Wehrmacht]]

== Literatur ==
* {{Literatur |Hrsg=[[Wolfgang Fleischer (Historiker)|Wolfgang Fleischer]] |Titel=Die deutschen Sturmgeschütze. 1935–1945 |TitelErg=Unter Mitarbeit von Richard Eiermann |Verlag=Podzun-Pallas |Ort=Wölfersheim-Berstadt |Datum=1996 |ISBN=3-7909-0588-7}}

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Navigationsleiste Artillerie der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg}}

[[Kategorie:Geschütz Kaliber 50 mm bis 100 mm]]
[[Kategorie:Kampfwagenkanone (Wehrmacht)]]
[[Kategorie:Rheinmetall]]